Vor einiger Zeit bin ich auf einer Veranstaltung mit dem jungen Prokuristen einer Baufirma ins Gespräch gekommen. Er outete sich als begeisterter WiS-Leser – was einen als Chefredakteurin natürlich immer sehr freut –, gab mir zum Abschluss aber noch eine Überlegung mit auf den Weg, die mir zu denken gab: Er fand es schade, dass er das Magazin erst jetzt, wo er in gehobener Position tätig ist, auf den Schreibtisch bekommt. Er hätte, so sagte er, viele der Inhalte bestimmt auch schon früher in seiner Karriere gebrauchen können und spannend gefunden.
Nun, wir haben selbstverständlich keinen Einfluss darauf, ob und wie das Magazin in unseren Mitgliedsunternehmen die Runde macht, und tatsächlich wird es aktuell, so ergab unsere Leserumfrage im Sommer, vornehmlich von der Geschäftsführung gelesen und erreicht den Managementnachwuchs deutlich seltener.
Gerade mit Blick auf unsere aktuelle Titelgeschichte ist das aber sehr schade. Denn sie dreht sich darum, wie man es, trotz der täglichen und immer
wilder werdenden Herausforderungen an der Spitze eines Unternehmens schafft, bei sich zu bleiben, nicht im Burnout zu landen und sich die gute Laune zu bewahren. Wir haben dafür viele alte Hasen aus der Region nach ihren ganz persönlichen Strategien für mehr Widerstandskraft und Seelenruhe gefragt. Herausgekommen sind durchaus unterschiedliche Herangehensweisen.
Techniken, an denen man auch schon deutlich früher in seiner Laufbahn arbeiten kann – und wohl auch sollte, um später nicht kalt erwischt zu werden. Denn ein Manko unserer Zeit ist, so zeigen Studien, dass immer weniger Menschen bereit sind, Führungsverantwortung zu übernehmen. Vielleicht könnte man sie mit ein bisschen mehr und früherem Resilienztraining leichter dafür gewinnen.
Mein Team und ich wünschen viel Spaß beim Lesen.
Ihre Ulrike Heitze