Villingen-Schwenningen. Vom Kolonialwarengroßhändler Johannes Kauffmann in Schwenningen am Neckar gegründet, kann die Erhard Bürk-Kauffmann GmbH auf eine über 125-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Zwei Weltkriege hat das Unternehmen überstanden, das heute in der fünften Generation auf den Verkauf von Heizöl, Diesel, Schmierstoffen, Benzin, Pellets, Gas und Strom spezialisiert und damit einer der größten Energiedienstleister in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist. „Unser Vertriebsgebiet reicht von Stuttgart bis zum Bodensee. Wir beschäftigen mit unserem Unternehmen und unseren beiden Tochterunternehmen, der Firma Mowag in Lauchringen und der Firma Schwarz in Biberach, rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, berichtet das Geschäftsführertrio Dominik und Johann Bucher sowie Rolf Schumpp beim Gratulationsbesuch von Birgit Hakenjos, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, und Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK.
39 eigene Lkw gehören zum Unternehmen. Dominik Bucher betont: „Wir achten ganz besonders darauf, dass unsere Lkw immer auf dem neuesten Stand sind. Auch in diesem Jahr investieren wir wieder in unseren Fuhrpark.“ Der größte Teil der Produkte werde zudem umweltschonend auf dem Schienenweg geliefert.
Im Wandel der Zeit
Mit schwierigen Zeiten hatte das Familienunternehmen immer wieder zu kämpfen. Zwar kam nach fast kompletter Stagnation des Petroleumhandels während des ersten Weltkriegs dank der fortschreitenden Motorisierung ein Aufschwung in den zwanziger Jahren. Jedoch folgte schon bald der zweite Weltkrieg und mit ihm die komplette Zerstörung des Tanklagers sowie des Wohnhauses. Alles musste neu aufgebaut werden, das Lager konnte schließlich Ende der vierziger Jahre wieder in Betrieb genommen werden.
Auch die Ölkrise in den 1970er Jahren hat die Firma gut überstanden. 1986 war Bürk-Kauffmann nach eigenen Angaben einer der größten Mineralölhändler in Deutschland. Im Laufe der Zeit vergrößerte sich das Unternehmen stetig, nicht zuletzt auch deshalb, weil es sich an die jeweiligen Bedarfe anpasst: So bietet Bürk-Kauffmann seit zweieinhalb Jahren Holz-Pellets von regionalen Herstellern als ökologischen und nachhaltigen Brennstoff an. Kurze Lieferwege und eine nachweisbare geschlossene Lieferkette sind dabei nach eigenen Angaben gesichert.
Rund 40 Tankstellen nennt Bürk-Kauffmann heute sein Eigen. „Die Sicherung der Energieversorgung ist ein wichtiges Anliegen unserer Unternehmen und der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Johann Bucher, Geschäftsführer, der lange Jahre als ehrenamtliches Mitglied der IHK-Vollversammlung Mitverantwortung für die regionale Wirtschaft übernommen hatte. „Wir versuchen als mittelständisches Unternehmen mit den derzeit schwierigen Rahmenbedingungen zurecht zu kommen“, erläutert er weiter. „Bei all dem gilt für uns: Wir sind bodenständig, aber immer für Neues aufgeschlossen.“ Für 2023 ist der Bau von zwei neuen Tankstellen geplant, außerdem die Vergrößerung des Bürogebäudes um rund 200 Quadratmeter.
Der Energiedienstleister ist zufrieden: „Wir sind sehr gut durch die letzten drei schwierigen Jahre gekommen“, sagt Dominik Bucher. „Unsere konservative Einkaufsstrategie, die wir nach wie vor verfolgen, ist uns dabei zugute gekommen. Wir richten uns nicht nach tagesaktuellen Preisen, sondern kaufen monatsweise ein und orientieren uns dabei am jeweiligen Marktbedarf.“
ak
Bilder: Seit 1897 im Energiegeschäft: die Erhard Bürk-Kauffmann GmbH (oben). Dominik Bucher, Walter Bürk, Rolf Schumpp und Johann Bucher (unten von links).