Hiermit bekenne ich mich schuldig. Schuldig, schon vor Jahren damit begonnen zu haben, erste Bücher im Internet zu bestellen. Kurz darauf Hotelzimmer, dann Flüge – und immer so weiter. So schnell! So bequem!
Hätte ich geahnt, dass ich damit dazu beitrage, meinem engagierten Buchhändler, dem beratungsfreudigen Reisebüro, so manchem Weinhändler und exquisiter Boutique im Zentrum den Garaus zu machen… Ich hätte es vermutlich trotzdem getan: So schnell! So unglaublich bequem!
Denn Hand aufs Herz: Die Anzahl wirklich attraktiver Ladengeschäfte und Cafés war schon in den Nuller-Jahren auf ein Minimum geschrumpft. Verdrängt von den üblichen Filialisten mit den immer gleichen Angeboten. Der erlebnisreiche Bummel durch die City jedenfalls, das Shoppen und Flanieren, die Begegnung mit anderen, das freudige Verweilen – das erscheint inzwischen wie ein Szenario aus der „guten alten Zeit“. Und spätestens seit der Pandemie verfestigt sich das Bild vom vollgestopften Billigstladen hier, dem blinden Ladenfenster dort und dem x-ten Schnell-Imbiss gleich daneben. Sexy geht anders!
Doch wars das jetzt? Nicht unbedingt. Nach den schmerzhaften Lockdowns haben zahlreiche Städte und Gemeinden begriffen, dass der Handel endgültig nicht mehr in der Lage ist, die Bühne Innenstadt allein ausreichend zu bespielen. Dass es einer neuen Programmvielfalt bedarf, die neben dem reinen Einkaufs- auch das erinnerungswürdige Kultur-, Gastro-, Mobilitäts- und (digitale) Service-Erlebnis inszeniert.
Was dazu nötig ist, und wie die IHKs unsere Wirtschaft dabei unterstützen, können Sie ganz bequem in unserer aktuellen Titelgeschichte ab Seite 6 lesen.
Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Summer in the city!
Herzlichst,
Ihre Anke Pedersen