Bevor ich Ihnen die Themen der aktuellen Ausgabe vorstelle, möchte ich kurz von der Resonanz auf unsere Juni-Titelgeschichte „Mehr Inklusion wagen“ berichten. Uns erreichten dazu überdurchschnittlich viele Rückmeldungen – einerseits von Betrieben und Mitarbeitern, die ihre guten Erfahrungen teilen wollten, andererseits und vor allem von Unternehmen, die sich in ihren Inklusionsbemühungen ausgebremst fühlen. Etwa Hersteller von Hilfsmitteln, die mit Krankenkassen zu kämpfen haben, oder Bildungsanbieter und Arbeitgeber, die sich an Behörden die Zähne ausbeißen. Der Schuh drückt sehr.
Ich nehme aus Ihrem Feedback vor allem zwei Dinge mit: Zum einen ist der Weg zu echter Teilhabe offensichtlich deutlich weiter als er sein sollte – und müsste. Zum anderen wäre es für die Sache fatal, wenn sich Unternehmen dadurch entmutigen ließen. Denn je mehr Firmen Teilhabe ermöglichen, je „normaler“ es wird, dass Menschen mit einer Behinderung im ersten Arbeitsmarkt tätig sind, desto weniger „Präzedenzfälle“ wird es geben, desto mehr werden Unternehmen beim Handling von anderen lernen können – und desto geübter werden alle Beteiligten in dem Prozess. Auch die Behörden.
Apropos Behörden. Die waren mit ein Thema in der großen Standortumfrage der drei IHKs im Regierungsbezirk – und kamen mehr schlecht als recht weg. Die 1.200 Unternehmen, die sich an der Studie beteiligt haben, signalisierten dringenden Handlungsbedarf und sorgen sich vor einer überbordenden Bürokratie. Wie die Firmen ihren jeweiligen Standort sonst noch bewerten, wo noch deutlich Luft nach oben ist und womit die Region punkten kann – und sollte –, lesen Sie in unserer Titelgeschichte.
Mit dieser Ausgabe geht die Wirtschaft im Südwesten in eine kleine Sommerpause. Wir sehen uns in alter Frische Anfang September wieder.
Bis dahin wünschen mein Team und ich eine schöne Zeit und viel Spaß beim Lesen.
Ihre Ulrike Heitze