Einige hundertausend Firmeninhaber werden in diesem Jahr und den folgenden Jahren auf die Suche nach einem Nachfolger gehen. Und es ist davon auszugehen, dass längst nicht alle fündig werden und ihren Betrieb letzlich ganz schließen. Tragisch und traurig für jeden einzelnen scheidenden Unternehmer, könnte man sagen. Aber das wäre zu kurz gesprungen. Genauer betrachtet hat das Problem eine viel größere Dimension. Eine, die uns alle angeht. Denn mit jedem Laden, jedem Hotel, jedem Restaurant, Handwerksbetrieb und Industrieunternehmen, das schließt, geht in unseren Städten und Dörfern wertvolle Infrastruktur verloren. Vom Know-how mal ganz zu schweigen.
Und was geschieht, wenn einem Ort Einkaufsgelegenheiten, Freizeitmöglichkeiten und Arbeitsplätze fehlen? Er stirbt langsam aus. Deshalb ist es mehr als nur persönliches Pech, wenn Unternehmen ohne Nachfolger bleiben. Und darum sind wir alle in der Pflicht, mehr Menschen (wieder) Lust auf Unternehmertum zu machen und ihnen dabei möglichst wenig Steine in den Weg zu legen.
Welche Ideen Seniorunternehmer für ihre Nachfolge entwickeln, wenn in der Familie niemand will, davon erzählt unser Titelbeitrag. Weitere spannende Übernehmergeschichten finden Sie hier: Die neuen Wirte der Sankt Wilhelmer Hütte am Feldberg haben ihre erste Saison hinter sich, und eine junge Ginbrennerin baut den uralten Familienbetrieb aus.
Mein Team und ich wünschen viel Spaß beim Lesen.
Ihre Ulrike Heitze