Als ich daheim vom aktuellen Titelthema berichtete, erntete ich zunächst mal skeptische Kommentare. Zwei Jahre Corona – ein „Jahrestag“, ja okay, aber wer wolle denn dazu noch etwas lesen? Die Menschen seien doch inzwischen schon arg pandemiemüde. – Das stimmt wohl. Ich merke an mir selbst, dass meine sonst recht robuste Resilienz langsam leidet. Tatsächlich ist bei vielen der Geduldsfaden mittlerweile dünn geworden. Man möchte einfach gerne wieder zum normalen Tagesgeschäft übergehen – oder eben zu dem, was das neue Normal sein wird, solange es möglichst bald mal kommt. Zwei Jahre in Habachtstellung sind für unsere Verhältnisse schlicht ungewohnt lang.
Und trotzdem, in dieser Zeit ist so vieles passiert. So vieles, das die Menschen bewegt und verändert hat, das sie hat Dinge leisten lassen, von denen sie nie angenommen hatten, dass sie sie leisten könnten (und wollten).
Wir haben mit Unternehmern aus der Region über ihre letzten zwei Jahre gesprochen. Und so verschieden sie sie erlebt haben, eines haben alle gemeinsam: Sie haben sich nicht nur nicht unterkriegen lassen, sondern der Pandemie aktiv die Stirn geboten und ihr das Beste abgerungen, was in ihrer Situation möglich war. Lesen Sie von diesen „kleinen Geschichten des Widerstands“, wie wir unseren Titel zur Pandemie schließlich überschrieben haben.
Zu ungewöhnlichen Mitteln haben auch Klaus Schmid und André Weltz gegriffen. Der eine hat sein Unternehmen abgegeben, um quasi die Hände frei zu haben für ein weiteres Herzensthema, der andere hat sich Brille und falsche Zähne zugelegt, um den Puls seines Unternehmens zu fühlen. Zwei spannende Entscheidungen.
Mein Team und ich wünschen Ihnen weiterhin gute Nerven und Geduld. Viel Spaß beim Lesen
Ihre Ulrike Heitze