Freiburg. Auf 75 Jahre Firmengeschichte blickt das Freiburger Bauunternehmen Grafried im März zurück. Linus Schmutz (32), einer von drei Geschäftsführern, braucht bei der Frage nach dem Erfolgsgeheimnis nicht lange zu überlegen: „Beständigkeit“. So hat das Familienunternehmen mit Jahresumsätzen im zweistelligen Millionenbereich seine Führungsriege stets aus den eigenen Reihen rekrutiert. Das war 1972 der Fall, als nach Firmengründer Alfred Grafried eine Doppelspitze, bestehend aus den Mitarbeitern Otto Stubert und Emil Licht, die Firma übernahm. Und auch die aktuelle Geschäftsleitung mit Philipp Stubert, Andreas Licht und Linus Schmutz stammt aus der 100 Mitarbeiter starken Belegschaft. Auch sie folgten ihren Vätern. Aktiv ist die Grafried Bauunternehmung GmbH in den Geschäftsfeldern Roh- und Umbau, Ingenieurbau, Bauen im Bestand, auch in Verbindung mit Denkmalschutz – schwerpunktmäßig in Südbaden. Es gibt zudem überregionale Projekte, etwa in Ravensburg, Stuttgart, Hessen oder der Pfalz. Als Referenzen nennt Linus Schmutz die Sanierung einer alten Mühle in Willstätt im Ortenaukreis, den Umbau eines Pumpwerks im Klärwerk Karlsruhe oder das Kartaus-Projekt in Freiburg.
So wichtig dem Familienunternehmen Kontinuität und Verlässlichkeit sind, so herausfordernd ist es, Fachkräfte zu finden. Deshalb legt die Geschäftsleitung verstärkt Wert darauf, im Sinne des Employer Brandings sichtbarer zu werden. So taucht Grafried seit Herbst als Teampartner im neuen Stadion und in den Publikationen des SC Freiburg auf. Auch Radiowerbung soll Handwerkerkarrieren bei Grafried fördern. Die zwei Jahre der Coronakrise haben das Thema nicht leichter gemacht. „Eine Herkulesaufgabe“ nennt es Linus Schmutz. „Wir haben uns immer an alle Auflagen gehalten und sind daher weitgehend verschont geblieben.“ Erst mit der Omi–kronvariante sei die Zahl der Krankmeldungen signifikant gestiegen. Für ein Unternehmen, das viel Wert legt auf Betriebsklima und Mitarbeiterbindung, ist dies eine große Herausforderung – aber auch eine machbare.
bb
Bild: Von links: Philipp Stubert, Andreas Licht, Linus Schmutz