Pan, die drei Buchstaben haben es in sich. Das griechische Präfix steht für „alles“, „gesamt“ oder „umfassend“. Umfassend ist auch sein Einsatzbereich – vom
Panorama, dem Rundumblick, über die Pantomime, die alles ohne Stimme ausdrücken kann, oder die Panamericana, die von Alaska bis nach Feuerland führt, bis zur Pandemie, die gleich die ganze Menschheit im Griff hat.
Unterbrochene Lieferketten, überlastete Krankenhäuser, überforderte Bürokratien und, nicht zuletzt, der vielen Einschränkungen überdrüssige Menschen haben diese Infektionskrankheit zu einer Herausforderung für alle gesellschaftlichen Disziplinen gemacht. Wirtschaft, Kultur, Gesundheit, Bildung, Politik, Verwaltung – alle sind gefordert, nicht nur bei uns, sondern einmal rund um den Globus. Allumfassend darf auch die vom Menschen beschleunigte Erderwärmung genannt werden, der zu begegnen erst recht alle und alles fordert. Wenn es stimmt, dass der Mensch mit seinen Aufgaben wächst, dürfen wir uns auf neue Rekorde freuen.
Zu den Höhen des vergangenen Jahres zählen jedenfalls die schnelle Entwicklung von Impfstoffen und ihre Anwendung in Milliarden von Dosen. Zu den Tiefen das Leid derer, die nichts davon abbekommen haben, und die – gerade deshalb – so peinliche Debatte um den Sinn des Impfens und die angeblich bedrohte Freiheit just in den Ländern, denen der Wohlstand aus den Ohren kommt. Zu den Höhen der Klimadiskussion gehört die international geteilte Einschätzung, dass, wenn diese Erde für den Menschen bewohnbar bleiben soll, an einem Ende der fossilen Verbrennung nichts vorbeiführt, zu den Tiefen der schleppende Fortschritt bei der Umsetzung dieser Erkenntnis. Das können wir besser.
Neues Jahr, neues Glück! Und, bitte, bitte, etwas weniger Stillstand. Dafür ganz viel Mut zur Veränderung. Veränderung, die notwendig ist, wenn vieles, was wir lieben, so bleiben soll, wie es ist. Wir haben alles, was es für eine gute Zukunft braucht – die wissenschaftliche Erkenntnis, die technologischen Lösungen, die ökonomische Kraft und die Einsicht, was zu tun ist. Und was besser nicht. Was zählt, ist, dass wir damit beginnen. Jetzt. Ein ganzes, ein neues Jahr steht bereit dafür!
Redaktion, Verlag und Anzeigenverwaltung der „Wirtschaft im Südwesten“ und die Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg wünschen allen Mitgliedern, Partnern, Kunden und Lesern ein erfolgreiches Jahr 2022.
Ihr Claudius Marx