Der Ausbau der Rheintalbahn und deren Anbindung an das Schweizer Bahnnetz zählt für die IHKs der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO) zu den wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekten zwischen Karlsruhe, Straßburg und Basel. Der Bahnanschluss des Euroairports und der Ausbau der Rhein-Rhône-Wasserstraße ebenfalls (siehe Karte links). Auf 20 solcher Schlüsselprojekte verständigten sich die IHKs am Oberrhein vergangenes Jahr.
Die TMO wurde vor zwölf Jahren gegründet mit dem Ziel, „den Wohlstand für die Region sowie ihre 6,2 Millionen Einwohner und 200.000 Unternehmen langfristig zu sichern“, wie es in dem Positionspapier heißt. Ihren Charme mache aus, dass sie drei unterschiedliche, aber nahe Kulturen und Traditionen im Herzen Europas umfasse. Außerdem liegt die Region verkehrstechnisch zentral im Rhein-Alpen-Korridor – „einem der wichtigsten Güterverkehrskorridore Europas“, wie die sechs IHKs der Region – darunter die IHKs Südlicher Oberrhein und Hochrhein-Bodensee – hervorheben. Sie weisen zudem auf die periphere Lage an den Korridoren Nordsee-Mittelmeer sowie Rhein-Donau und Atlantik hin. „Eine gute Erreichbarkeit des Wirtschaftsraumes ist daher auch international von großer Bedeutung“, heißt es.
Um diese weiter zu gewährleisten beziehungsweise zu verbessern, haben sie sich auf folgende Ziele verständigt:
- die Vernetzung der Teilregionen der TMO,
- ihre Eingliederung in die europäischen Verkehrsnetze,
- ihre Öffnung gegenüber den Nachbarregionen und der Welt
- sowie die Entwicklung einer auf der Aufwertung der Multimodalität beruhenden nachhaltigen Mobilität voranzutreiben.
Um dies zu erreichen, haben sie neben den 20 Schlüsselprojekten Anforderungen formuliert, die sie an den Luft-, Schienen- und Straßenverkehr stellen. Die Region benötigt danach „eine leistungsstarke Anbindung auf dem Luftweg“ für den Personen- als auch für den Frachtverkehr. Um die Flughäfen dabei zu unterstützen, sich von den Auswirkungen der Coronapandemie zu erholen, seien gute Rahmenbedingungen nötig. Außerdem ist für die IHKs die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des gesamten Schienennetzes zentral. „Aufgrund der Korridorfunktion, welche sich durch die zentrale Lage der TMO ergibt, müssen der Personen- und Güterverkehr auf der Schiene reibungslos nebeneinander funktionieren“, heißt es. Als dafür nötige Projekte nennen sie neue Verbindungen zwischen der Rhein- und Rhône-Region sowie einen weiteren Ausbau der grenzüberschreitenden Verbindungen wie der Verbindung Stuttgart-Singen-Zürich (Gäubahn) und verweisen auch auf Fördermittel der EU, die es hierfür gibt. Thema Binnenschifffahrt: Hier sprechen sich die IHKs dafür aus, den Zugang zur Rhein-Wasserstraße, die Rotterdam und die Region Basel über Straßburg, Kehl und Weil am Rhein miteinander verbindet, besser zu nutzen. Vor allem mit Blick auf den Containerumschlag. Auch wenn es wichtig sei, Verkehr von der Straße weg zu verlagern, müsse die Straßeninfrastruktur „frei von Ideologien weiterhin gefördert werden und gemäß den Bedürfnissen der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Umwelt weiterentwickelt werden“.
mae
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Die auf der Karte links eingezeichneten 20 Infrastrukturprojekte sind aus Sicht der IHKs wichtig für die Region und die regionale Wirtschaft. Sie sind alphabetisch gelistet. Rot steht für den Schienenverkehr, blau für die Binnenschifffahrt, gelb für den Straßenverkehr und grün für verkehrsträgerübergreifende Projekte.
Weitere Infos zu Projekten und Positionen der Trinationalen Metropolregion Oberrhein unter www.rmtmo.eu