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1 | 2017

Wirtschaft im Südwesten

7

Ende des Jahres hat der Guide Michelin

einen neuen Rekord für Deutschland

verkündet. An insgesamt 292 Res-

taurants bundesweit vergab der wohl

renommierteste Restaurantführer seine

Sterne. Das sind 17 Prozent mehr als

vor fünf Jahren. Die mit Abstand meis-

ten Sterne erhielten Restaurants in

Baden-Württemberg, speziell in Südba-

den ist die Dichte besonders hoch. Doch

andere Gegenden holen auf.

E

r wirkt fast unscheinbar, dieser kleine rote

Stern, dessen runde Zacken ihn eher wie ein

Blümchen aussehen lassen. Und doch hat er

eine enorme Bedeutung für seine Träger. Deshalb fie-

bern Spitzenköche dem Jahresende stets mit reichlich

Nervosität entgegen. Der Michelinstern verschafft

einem Restaurant eine größere Aufmerksamkeit als

andere Auszeichnungen, wie beispielsweise Raimar

Pilz, der vor einem Jahr erstmals einen erhielt, im

Interview auf Seite 8 berichtet.

Die Gewichtigkeit seines Urteils hat sich der Restau-

rantführer des Reifenherstellers über viele Jahrzehnte

erarbeitet. Ursprünglich sollte er dafür sorgen, dass die

Menschen mehr herumreisen und ihre Reifen abnut-

zen. Seit dem Jahr 1900 gibt es ihn in Frankreich, 1910

gab Michelin erstmals einen Reiseführer für Deutsch-

land heraus, ab 1964 erschien er kontinuierlich, 1966

wurden hierzulande erstmals Sterne als Krönung gu-

ter Küche vergeben. Heute erscheint der Guide in 28

Ländern. Die Michelin-Tester arbeiten – im Gegensatz

zu allen anderen Restaurantführern – vollzeit und fest-

angestellt. „Das Team besteht aus zwölf Inspektoren,

die für Deutschland und die Schweiz zuständig sind“,

erklärt Pressesprecher Michael Küster. „Wir bekom-

men aber auch Unterstützung aus Italien, Frankreich,

England und Belgien.“ Insgesamt seien für die aktuelle

Ausgabe 18 Inspektoren tätig gewesen. Sie treten stets

anonym auf, zahlen ihre Rechnung selbst und geben

sich erst danach zu erkennen. Die Entscheidung, ob ein

Restaurant herauf- oder herabgestuft wird, fällt erst,

nachdem mehrere Inspektoren dort gegessen haben.

Eine Gala für den neuen Guide

Die Diskretion ist das Markenzeichen des Michelin. Doch

es gibt Veränderungen. So feierte man die neue Ausgabe

jetzt erstmals mit einer pompösen Gala in Berlin. Pro-

minente, Pressevertreter, Partner aus Wirtschaft sowie

Politik und viele Köche waren dazu eingeladen. Dass die

Hauptstadt der Veranstaltungsort war und nicht Karls-

ruhe, wo die deutsche Michelin-Redaktion sitzt, liegt

nicht nur an der dortigen Medienpräsenz. „Berlin ist als

Bild: Michael Wissing

Guide Michelin 2017

Bad-Peterstal-Griesbach:

Le Pavillon

(Martin Hermann)

Konstanz:

Ophelia

(Dirk Hoberg)

Rust:

Ammolite

–The Lighthouse Restaurant (Peter Hagen)

Sulzburg:

Hirschen

(Douce Steiner & Udo Weiler)

Bad Krozingen:

Storchen

(Fritz & Jochen Helfesrieder)

Bad Säckingen:

Genuss-Apotheke

(Raimar Pilz)

Durbach:

Wilder Ritter

(Christian Baur)

Endingen:

Merkles Restaurant

(Thomas Merkle)

Freiburg:

Wolfshöhle

(Sascha Weiss)

Freiburg:

Zirbelstube

im Colombi (Alfred Klink)

Freiburg-Munzingen:

sHerrehus

(Oliver Rausch)

Häusern:

Adler

(Florian Zumkeller)

Horben:

Gasthaus zum Raben

(Steffen Disch)

Konstanz:

San Martino

(Jochen Fecht)

Lahr-Reichenbach:

Adler

(Otto & Daniel Fehrenbacher)

Öhningen:

La Falconera

(Johannes Wuhrer)

Pfaffenweiler:

Zehner‘s Stube

(Fritz Zehner)

Sasbachwalden:

Fallert

(Gutbert & Marius Fallert)

Vogtsburg:

Schwarzer Adler

(Anibal Strubinger)

Inspektoren

treten anonym

auf und zahlen

ihre Rechnung

selbst

Guide Michelin

Deutschland 2017

1.176 Seiten

29,95 Euro