Wirtschaft im Südwesten
4 | 2016
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Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau: Solides Zahlenwerk
„Ausblick
nicht so prickelnd“
FReibuRg.
Wie Marcel Thimm, Vorstands-
vorsitzender der Sparkasse Freiburg-nördli-
cher Breisgau, Ende Februar mitteilte, hat die
Sparkasse 2015 nochmals (wie in den Vorjah-
ren auch schon) ein erfreuliches Geschäftsjahr
erlebt. Das betreute Kundenvolumen (Kredite
plus Einlagen plus Kundenwertpapiere) stieg
um 3,5 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Die
Bilanzsumme ging wegen rückläufiger Inter-
bankengeschäfte um 4,2 Prozent auf 5,34
Milliarden Euro zurück. Das Zinsergebnis re-
duzierte sich um drei Millionen Euro auf 119
Millionen Euro – darin kam die inzwischen
leicht rückläufige Zinsspanne zum Ausdruck.
Diesen rückgang konnte die Sparkasse jedoch
mit um fünf Millionen auf 50 Millionen Euro
gestiegenen Provisionserträgen ausgleichen.
Der Aufwand wuchs um zwei Millionen auf 103
Millionen Euro. Das operative Ergebnis lag mit
66 Millionen Euro genau auf Vorjahresniveau.
Das Ergebnis vor Steuern hat sich auf 28 Mil-
lionen Euro belaufen. nachdem die Sparkasse
21 Millionen Euro Steuern (jeweils zur Hälfte
Gewerbe- und Körperschaftssteuer) abführt,
verbleibt ein Jahresüberschuss von sieben
Millionen Euro. Das Eigenkapital erreichte
306 Millionen Euro (Vorjahr 299 Millionen),
die Kernkapitalquote liegt bei 13,4 Prozent.
Bei der Sparkasse Freiburg-nördlicher Breis-
gau spielt das Kreditgeschäft die entscheiden-
de rolle. nahezu 80 Prozent der
Bilanzsumme entfallen auf Kun-
denkredite (47 Prozent erreicht
das gesamte deutsche Kredit-
gewerbe im Durchschnitt). Der
Bestand an Kundenkrediten hat
sich vergangenes Jahr bei der
Freiburger Sparkasse noch ein-
mal um 3,8 Prozent auf 4,22 Milliarden Euro
erhöht. neue Kredite in Höhe von 1,2 Milli-
arden Euro wurden vergeben, das waren 19
Prozent mehr als im Vorjahr. Davon entfielen
61 Prozent auf Firmen- und Gewerbekunden,
12 Prozent auf den kommunalen und kommu-
nalnahen Bereich sowie 27 Prozent auf Privat-
kunden. Die nachfrage nach privaten Immo-
bilienfinanzierungen stieg um 28 Prozent auf
374 Millionen Euro. Fast 150 Millionen Euro an
neuen Bausparverträgen wurden abgeschlos-
sen. Die neuen Kreditvereinbarungen mit Un-
ternehmen stiegen ebenfalls kräftig und zwar
um 24 Prozent auf 856 Millionen Euro. Da die
Konjunktur in und um Freiburg recht robust
ist – aufgrund einer konsumfreudigen Bevöl-
kerung und ebenfalls kauffreudiger Schweizer
und französischer Kunden – sieht Thimm auch
wenig risiken für das Kreditneugeschäft. Kri-
tisch sieht er jedoch die nullzinspolitik der
EZB. „Draghi macht seine Politik nicht für
Deutschland, wir hätten bei einer nationalen
Währung einen ganz anderen Zinssatz“, führte
er aus. Minuszinsen für Geldanleger könne
sich bei der Sparkasse Freiburg allerdings im
Moment nicht vorstellen. Den schrumpfenden
Zinsüberschuss werde man in den nächsten
Jahren zum größten Teil mit einer reihe von
Maßnahmen, die das Provisionsgeschäft
erhöhen und die Kosten senken (Stichwort
stärkeres Elektronikbanking) ausgleichen
können. Allerdings: „Der Ausblick ist nicht so
prickelnd“, schon 2016 werde das operative
Ergebnis vermutlich um über zehn Prozent
zurückgehen, meinte Thimm.
Trotz einem Zinsniveau von nahezu null ha-
ben die Kunden der Sparkasse mangels Alter-
nativen wieder reichlich Gelder zugetragen.
Der Bestand an Kundeneinlagen stieg um 6,1
Prozent auf 4,037 Milliarden Euro. Die neuen
Gelder gehen vor allem in täglich verfügbare
Anlagen. Der Kurswert aller Kundenwertpa-
piere reduzierte sich um drei Prozent auf
1,645 Milliarden Euro.
orn
st. geORgen.
nach
einer Bauzeit von zwölf
Monaten hat EBM-Papst
St. Georgen Mitte März
den ersten Bauabschnitt
seines Werkneubaus in
St. Georgen-Hagen-
moos eingeweiht. rund
fünf Millionen Euro
investierte das Un-
ternehmen, einer der
Technologieführer von
Ventilatoren und Moto-
ren, auf einer Fläche von
3.800 Quadratmetern in
eine neue Elektronikfer-
tigung. Hier werden künftig Elektronikbau-
gruppen unter anderem für die Werke in
Herbolzheim und Ungarn produziert. Seit
Februar arbeiten rund 80 Mitarbeiter aus
dem Stammsitz in St. Georgen in den neu-
en räumlichkeiten. Bei der Eröffnungsfeier
wurde auch der Grundstein für einen zwei-
ten Bauabschnitt gelegt. Dieser erfordert
Investitionen von 15 Millionen Euro und
wird die Flächen in Hagenmoos um weitere
10.500 Quadratmeter erweitern. Der zweite
Bauabschnitt dient der Erhöhung der Pro-
duktionskapazität für die Unternehmensbe-
reiche Automobil- und Antriebstechnik und
schafft zusätzliche Flächen für Logistik und
Verwaltung.
upl
Der erste Abschnitt des
neuen Werkes hat fünf
Millionen Euro gekostet.
Die Sparkassenzentrale in
der Kaiser-Joseph-Straße
EBM-Papst in St. Georgen-Hagenmoos
20 Millionen euro für einen Werkneubau