

Wirtschaft im Südwesten
4 | 2016
38
Unternehmen
staufen.
Trotz des schwierigen Umfelds in der Finanzwirtschaft
konnte die Sparkasse Staufen-Breisach das Geschäftsjahr 2015
mit einem soliden Ergebnis abschließen. Es lief „besser als er-
wartet“, sagte der Vorstandsvorsitzende Herbert Lehmann bei der
Bilanzpressekonferenz im Februar. Zwar hatte die Bank wegen des
rückläufigen Interbankengeschäfts mit 1.205,5 Millionen Euro (2014:
1.223,5) ein „kleines Minus bei der Bilanzsumme“ hinzunehmen, wie
der Sparkassenchef formulierte. Dafür ist aber das Kundenvolumen
mit einem Zuwachs von 40,4 Millionen Euro überdurchschnittlich
gestiegen. Vor allem die Kredite wuchsen um 3,6 Prozent auf 919,6
Millionen Euro (2014: 887,3), das spiegle die gute Wirtschaftslage in
der Region wider. Der private Wohnungsbau floriere, „wir gehen da-
von aus, dass der Boom anhält“, berichtete Georg Selinger, zweiter
Vorstand neben Lehmann. Auch die kreditfinanzierten Investitionen
der gewerblichen Kunden lagen auf einem hohen Niveau.
Die Einlagen erhöhten sich auf
966,9 Millionen Euro (2014:
958,8). Angesichts extrem nied-
riger Zinsen sei das ein großer
Vertrauensbeweis der Kunden,
unterstrichen die beiden Banker.
Aufgrund der Niedrigzinsphase
erfreuen sich derzeit verstärkt
alternative Anlageformen wie
Wertpapiere, Investmentfonds
und Aktien großer Beliebtheit.
Der Zinsüberschuss blieb mit
20,7 Millionen Euro fast auf Vor-
jahresniveau (20,8). Dort hatte
die Bank mehr Rückgänge erwar-
tet und rechnet in der Zukunft mit
einem geringeren Wert. Auch der
Provisionsüberschuss blieb mit 9,4 Millionen Euro (2014: 9,5 Millionen)
etwa auf demselben Stand. Erhöht hat sich das Eigenkapital, es betrug
99,8 Millionen Euro gegenüber 93,5 im Vorjahr. Das Geschäftsgebiet
der Sparkasse, das von Sasbach im Norden bis nach Sulzburg im
Süden reicht, bezeichnete Selinger als Zuzugsregion. Das wiederum
sorge für Neukunden und wirke sich günstig auf die Kreditvergabe
aus, ebenso wie die positive wirtschaftliche Lage in der Region. Die
Kleinteiligkeit der Wirtschaft gleiche grundsätzlich einiges aus, hob
Selinger die Vorteile von Mittelständlern gegenüber Konzernen hervor.
Wie viele andere Banken hat auch die Sparkasse Staufen-Breisach
ihre Filialdichte unter ökonomischen Aspekten analysiert und im ver-
gangenen Jahr fünf Geschäftsstellen (Bollschwil, Ebringen, Gotten-
heim, Oberrimsingen und Hausen) mit den nächstliegenden Filialen
zusammengelegt. Damit ist deren Anzahl von 23 auf 18 gesunken.
Die beiden Vorstände bemerkten, dass das Online-Banking weit
verbreitet sei und kleinere Geschäftsstellen daher weniger als frü-
her frequentiert würden. Weitere Filialschließungen seien jedoch
nicht geplant. Mitarbeiterentlassungen hat es keine gegeben, man
nutzte aber die natürliche Fluktuation. Im Vergleich zu 2014 mit 304
Mitarbeitern hatte die Bank im vergangenen Jahr 300 Beschäftigte,
darunter 17 Auszubildende. Im Hinblick auf die Zukunft rechnen
Lehmann und Selinger – bei gleich bleibender EZB-Politik – mit
rückläufigen Erträgen.
ew
Der Hauptsitz der Spar-
kasse in Staufen – wie
viele andere Hausbanken
hat das Bankhaus sein
Filialnetz gestrafft – mit
nun 18 Geschäftsstellen
gibt es fünf weniger als
noch Anfang 2015.
Kurz Notiert
Sterk Electronic
aus Radolfzell am
Bodensee feiert dieses Jahr 20-jäh-
riges Bestehen. Die Firma bestückt
und lötet Leiterplatten. Sie ist auf
Muster und Kleinserien in SMD- und
THT-Technik spezialisiert. Firmenche-
fin Christine Sterk (Bild) hatte zuvor
als Bestückerin der ESME-TECH GmbH
in Steißlingen gearbeitet, die als eine
der ersten Firmen im Kreis Konstanz,
Leiterplatten auch mit SMD-Bauteilen
(Surface Mount Devices) bestückte.
Nachdem sich deren Firmenchef zu-
rückzog, übernahm Christine Sterk
Anfang 1996 die Geschäfte. Seit Ende
1997 heißt die Firma Sterk Electronic,
seit Ende 2000 hat sie ihren Sitz im In-
dustriegebiet Nord in Radolfzell. Sterk
beschäftigt fünf Mitarbeiter, darunter
der Ehemann der Firmenchefin, Har-
ry Sterk. Die überwiegend regionalen
Kunden kommen hauptsächlich aus
der Automatisierungs-, der Mess-,
Regel- und Steuertechnik.
Vor 15 Jahren hat Patrick Werner die
Firma
„onlinefabrik.com“in Em-
mendingen gegründet und sich bis
heute fest amMarkt etabliert. Für Un-
ternehmen erstellt er mit einemTeam
aus bis zu sieben freien Mitarbeitern
unter anderemWebsites.
Die
Badenweiler Thermen und
Touristik GmbH
(BTT), im Besitz des
Landes Baden-Württemberg, hat seit
2011 das Kurhaus umfassend saniert
und dafür 7,5 Millionen Euro inves-
tiert. Neben einer neuen Touristinfor-
mation und einem Bistro wurde auch
ein Kultur- und Tagungszentrum mit
Platz für 700 Personen eingerichtet.
Geschäftsführer der BTT ist Michael
Schmitz. Er möchte mit dem Kurhaus
Alternativen zu Konferenzräumen in
Stadthotels anbieten.
„Besser als erwartet“
Sparkasse Staufen-Breisach zieht Bilanz