Wirtschaft im Südwesten
4 | 2016
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Unternehmen
IMS Gear steigert Umsatz um 16 Prozent – Umfirmierung für künftiges Wachstum
Weiter in der Erfolgsspur
Donaueschingen.
IMS Gear hat seinen
Umsatz 2015 um 16 Prozent auf 442 Millionen
Euro gesteigert. Für 2016 rechnet der interna-
tional aufgestellte Zahnrad- und Getriebespe-
zialist mit einem weiteren Plus von 10 Prozent
auf dann 485 Millionen Euro. Diese Zahlen ga-
ben die drei IMS Gear-Geschäftsführer Dieter
Lebzelter, Bernd Schilling und Wolfgang Weber
Ende Februar bekannt. Auch die Umsatzrendi-
te habe sich vergangenes Jahr erneut positiv
entwickelt, teilten sie mit. Die Höhe veröffent-
licht das Unternehmen traditionell nicht.
Der Umsatz werde insbesondere durch Pro-
duktreihen in den Bereichen Komfort, Si-
cherheit und Verbrauchsreduzierung bei Au-
tomobilen befeuert. Das sind beispielsweise
Sitzverstellgetriebe, elektrische Parkbremsen
oder Komponenten für elektromechanische
Servolenkungen. Die positive Entwicklung hält
trotz der angespannten weltwirtschaftlichen
Situation an. „Wir sind gut in das Geschäfts-
jahr 2016 gestartet. Die Umsatzsteigerung
liegt im Plan“, sagte Lebzelter. Die langfristi-
ge Orientierung trage ebenso Früchte wie die
Ausrichtung, die IMS Gear in den 1990er-Jah-
ren eingeleitet hat: Fokussierung auf wenige
Anwendungsbereiche insbesondere im Auto-
mobilsektor, tiefes Entwicklungs-Know-how in
der Zahnrad- und Getriebetechnik, große Fer-
tigungsbreite und -tiefe, Prozesskompetenz
sowie Internationalisierung. „Das verschafft
uns im Reigen der Automobilzulieferer eine
besondere Position“, betonte Schilling.
Mit dem Umsatz ist 2015 auch die Zahl der
Mitarbeiter weiter gestiegen. Weltweit hat
IMS Gear vergangenes Jahr rund 200 neue
Stellen besetzt. Insgesamt arbeiten nun über
2.800 Beschäftigte für den Automobilzulie-
ferer – knapp 1.900 an den drei deutschen
Standorten in Donaueschingen, Eisenbach
und Trossingen (davon 150 Auszubilden-
de), 760 an den drei nordamerikanischen
Standorten (Gainesville und Virginia Beach
in den US-Bundesstaaten Georgia und Vir-
ginia, sowie Querétaro in Mexiko) und 240
im chinesischen Taicang. Rund 45 Millionen
Euro hat IMS Gear 2015 in den Ausbau seiner
Produktionskapazitäten investiert.
Im laufenden Jahr sind wiederum Investitionen
in gleicher Höhe geplant, davon 27 Millionen in
Donaueschingen, Eisenbach und Trossingen.
IMS Gear gehört mehrheitlich der Familie
Zimber-Morat, weitere Gesellschafterin ist
die Unternehmensbeteiligungsgesellschaft
BWK GmbH. Die Besitzer haben gemeinsam
mit der IMS-Geschäftsführung eine Ände-
rung der Rechtsform des Unternehmens auf
den Weg gebracht. Mit der Umfirmierung
von einer GmbH in eine SE & Co. KGaA will
man die Voraussetzungen schaffen, künf-
tiges Wachstum zu finanzieren, ohne die
Eigenständigkeit als Familienunternehmen
zu verlieren. Durch die Umwandlung bleiben
die Eigentumsverhältnisse an der Gesell-
schaft und die Struktur des Unternehmens
unverändert. So ergeben sich weder für
die Mitarbeiter noch für Geschäftspartner,
Kunden und Lieferanten Änderungen in der
Zusammenarbeit. Dem neu zu gründenden
sechsköpfigen Aufsichtsrat der KGaA wer-
den zwei Arbeitnehmervertreter sowie die
vier derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder der
bisherigen IMS Gear GmbH angehören. Die
Umwandlung der Rechtsform soll noch im
Frühjahr abgeschlossen werden.
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Gerriets war Finalist beim IHK-Ausbildungspreis
Ein ausgezeichnetes Konzept
Umkirch.
Die Gerriets GmbH aus Um-
kirch nahe Freiburg, zählte zu den Finalisten
des bundesweiten IHK-Ausbildungspreises,
der dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen
wurde. Bei der Live-Abstimmung wäh-
rend der Preisverleihung in Berlin landete
der Weltmarktführer für Bühnenvorhänge
schließlich auf dem zweiten Platz in der
Kategorie „Mittlere Unternehmen“ (50 bis
500 Mitarbeiter). „Das ist für uns Aner-
kennung und Ansporn zugleich, unseren
eingeschlagenen Weg fortzusetzen“, sagte
Geschäftsführer Bernd Baumeister. Gerriets
bildet Kaufleute im Groß- und Außenhandel
(auch mit Zusatzqualifikation Europäisches
Wirtschaftsmanagement mit Fremdspra-
chen), Industriemechaniker, Fachlageristen
sowie Fachkräfte für Lagerlogistik aus und
hat duale Studenten der Betriebswirtschaft,
Wirtschaftsinformatik sowie Application Ma-
nagement im Haus. Derzeit lernen 13 junge
Menschen bei Gerriets. Insgesamt beschäf-
tigt das vor 70 Jahren
gegründete Unterneh-
men rund 100 Mitar-
beiter in Umkirch und
80 an seinem elsässi-
schen Standort in Vol-
gelsheim. Der Umsatz
lag im Geschäftsjahr
2014/2015 bei rund
29 Millionen Euro.
Die eigene Ausbildung
ist bei Gerriets beson-
ders wichtig, weil das Unternehmen in einem
absoluten Nischenmarkt tätig ist. Zum An-
gebot zählen neben Theatervorhängen auch
Bühnentechnik, Großbildleinwände und mo-
bile Akustik. „Bei Gerriets muss sich nicht
der Mitarbeiter dem Unternehmen anpas-
sen, sondern das Unternehmen passt sich
dem Mitarbeiter an“, lautete das Motto, un-
ter dem man sich für den IHK-Ausbildungs-
preis beworben hatte. Azubis werden bei
Gerriets gefördert, beraten und gecoacht.
Sie haben viele Möglichkeiten, sich in den
Abteilungen und über Zusatzprojekte wie die
Betriebszeitung, Ausbildungsmessen oder
beipsielsweise einen Azubifilm einzubringen.
Die Lehrlinge werden sofort ins Tagesge-
schäft einbezogen, rotieren durch alle Ab-
teilungen und können bei guten Leistungen
das Euregio-Zertifikat in Frankreich sowie
weitere Auslandsaufenthalte absolvieren.
Alle Ausbildungsschritte und Qualifizierungs-
maßnahmen werden in einen persönlichen
Bildungspass eingetragen.
ine