Eine Präsenz-Jobmesse in Pandemiezeiten? Ein gewagtes Unterfangen, das sich die Veranstalter des „Salon Formation Emploi Alsace“ im Parc Expo in Colmar Ende Januar dann doch getraut haben und das mit knapp 12.000 Besuchern an zwei Messetagen belohnt wurde. Etwa 9.800 Jugendliche und ihre Eltern waren zur 44. Berufs- und Ausbildungsmesse nach Colmar gekommen, der Rest schaute digital vorbei. Pandemiebedingt waren das 40 Prozent weniger Besucher als im Vorjahr. Auch zahlreiche Aussteller hatten kurzfristig ihre Teilnahme wieder abgesagt, dennoch waren 266 vor Ort.
Die IHK Südlicher Oberrhein ist mit der Resonanz auf der Messe weitestgehend zufrieden. Sie war zusammen mit rund einem halben Dutzend Mitgliedsunternehmen mit einem großen Infostand vertreten, um qualifizierte und engagierte Fachkräfte aus Frankreich für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen und sich im Elsass wirkungsvoll zu präsentieren. „Wir haben zwar alle weniger Gespräche geführt als in den Vorjahren“, räumt Karin Finkenzeller ein. Sie ist bei der IHK zuständig für Aus- und Weiterbildung. „Dafür war bei uns die Qualität der Termine sehr gut, denn die Besucher, die da waren, sind gezielt und aus Interesse gekommen.“ In diesem Jahr wurden die Schüler nicht wie sonst organisiert zur Messe gefahren, sondern mussten in Eigenregie anreisen. Dies sei, so Finkenzeller, wohl auch ein Grund für die geringere Besucherzahl gewesen. Zudem beobachten die IHK-Experten, dass die sinkende Arbeitslosigkeit im Elsass die Nachfrage nach Jobs in Deutschland drückt.
Text: uh
Bild: Michael Bode