Die IHK lebt vom Engagement und der Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedern, die durch ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten aktiv die Zukunft der Wirtschaft mitgestalten. Die Ehrenamtlichen aus den Unternehmen der Region helfen, die Themen zu erkennen, die der regionalen Wirtschaft wichtig sind. In dieser Serie stellen wir Ihnen die vielen Einsatzmöglichkeiten vor und lassen Tätige aus dem jeweiligen Bereich zu Wort kommen.
Die Vollversammlung ist das Entscheidungsgremium der IHK. Sie vertritt die Interessen der Wirtschaft gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Bis zu 56 Unternehmerinnen und Unternehmer, aufgeteilt in Wahlgruppen je nach Branchen und Wahlbezirke, diskutieren die Arbeitsschwerpunkte und Positionen der IHK und stimmen über diese ab.
Gudrun Gempp ist seit 1997 Mitglied der Vollversammlung. Im Interview berichtet die selbständige Projektmanagerin, warum ihr das Engagement in der Vollversammlung auch nach vielen Jahren noch wichtig ist.
Gudrun Gempp
Die gebürtige Markgräflerin spezialisierte sich nach ihrer kaufmännischen Ausbildung auf den Bereich Projektmanagement und Marketing. Seit 1994 ist sie selbständige Unternehmerin mit dem Schwerpunkt Projekt- und Veranstaltungsmanagement.
Frau Gempp, wie kam es dazu, dass Sie Mitglied in der Vollversammlung wurden?
Gudrun Gempp: Ich habe mich 1994 selbständig gemacht und zwei Jahre später mein erstes Netzwerk für Solo-Unternehmerinnen gegründet. Durch die Netzwerkarbeit bin ich mit einem Mitarbeiter der IHK in Kontakt gekommen. Er fragte mich, ob ich Interesse hätte, bei der Vollversammlung zu kandidieren. 1997 wurde ich das erste Mal von den Mitgliedern gewählt. In den darauffolgenden Jahren bin ich stets wiedergewählt worden. Das ist eine schöne Bestätigung meines Einsatzes in der Vollversammlung.
Warum haben Sie sich für das Ehrenamt entschieden?
Mit dem Ehrenamt kann ich der Gesellschaft etwas zurückgeben und es ist eine Bereicherung für mein Leben. Ich habe mich für die Vollversammlung entschieden, weil mir die Themen Selbständigkeit, Unternehmerinnentum und Wirtschaft wichtig sind. Für mich war es außerdem die Möglichkeit, in einer damals sehr männlich geprägten Vollversammlung auf Frauen in der Wirtschaft aufmerksam zu machen. Ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.
Was sind Ihre Aufgaben im Ehrenamt?
Das Präsidium bereitet die Themen für die Versammlung vor. Meine Aufgabe ist es, an den Versammlungen teilzunehmen und mich im Vorfeld mit den Inhalten zu beschäftigen, um mir eine Meinung zu bilden. Die Sitzungen finden drei Mal jährlich statt. Gemeinsam diskutieren wir die Themen und stimmen über Beschlüsse ab, die die IHK an die Politik weiterträgt.
Welche Vorteile sehen Sie in der Tätigkeit?
Mit meinem Engagement kann ich die regionale Wirtschaft mitgestalten. Ich kann meine eigene Position und die Interessen meiner Branche sichtbar machen. Außerdem bietet die Vollversammlung eine Möglichkeit, sich mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern zu vernetzen. Man bekommt viele Einblicke in die verschiedenen Wirtschaftsbereiche in der Region.
Wem würden Sie empfehlen, sich zur Wahl zu stellen?
Ich würde es allen empfehlen, die Lust haben zu erfahren, wie regionale Wirtschaft funktioniert, und den Wunsch haben diese mitzugestalten. Mich persönlich freut es, wenn gerade Unternehmerinnen sich zur Wahl stellen, um Frauen in der Wirtschaft noch mehr Gehör zu verschaffen.
Interview: Janne Bock