Es sind 60 – meist junge – Menschen, die bei der Feinwerktechnik Hago GmbH in Küssaberg aktuell eine Ausbildung oder ein duales Studium durchlaufen. Die Übernahmequote nach Abschluss der Ausbildung liegt bei über 90 Prozent, berichtet Jule Isele, zuständig für das Ausbildungswesen. Das trägt dazu bei, die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Das Engagement in die Ausbildung sorgt nicht allein für eine große Treue, sondern auch für Aufmerksamkeit: Im Herbst wurde die Hago Feinwerktechnik vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin als Ausbildungs-Ass in der Kategorie „Industrie, Handel und Dienstleistung“ ausgezeichnet. Nicht nur darüber freut sich Stephanie Bitterli, die geschäftsführende Gesellschafterin von Hago.
Frau Bitterli, viele Unternehmen konnten in diesem Jahr ihre freie Ausbildungsstellen nicht besetzen. Wie sieht es bei Hago aus?
Stephanie Bitterli: Zum diesjährigen Ausbildungsbeginn konnten wir all unsere freien Ausbildungs- und Studienplätze in 14 Ausbildungsberufen und vier dualen Studiengängen glücklicherweise vollständig besetzen. Dies war allerdings nur aufgrund unserer umfangreichen Arbeit im Bereich der Berufsausbildung möglich.
Welchen Stellenwert hat die Ausbildung in Ihrem Unternehmen und was machen Sie anders?
Die Ausbildung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert, was sich an unserem vielfältigen Ausbildungs- und Studienangebot und unserem außerordentlichen Engagement in der Berufsbildung zeigt. Wir differenzieren uns von anderen Unternehmen durch umfangreiche externe und interne Maßnahmen im Ausbildungswesen. Dazu gehören beispielsweise unser großes Veranstaltungsprogramm mit vielen Schulungen und einem mehrtägigen Workshop sowie unser externes Praktikumsprogramm „5 Tage, 5 Berufe, 1 Unternehmen“.
Sie sind Bildungspartner von zwölf Schulen in der Region – wie wichtig ist dieses Engagement?
Die Zusammenarbeit mit regionalen Schulen liegt uns am Herzen, weswegen wir mit allen zwölf Bildungspartnern eine enge Zusammenarbeit pflegen und im Laufe des Schuljahres viele gemeinsame Veranstaltungen der Berufsorientierung realisieren. Die Projekte sind sehr vielfältig und umfangreich und orientieren sich an den individuellen Wünschen unserer Bildungspartner.
Ausbildungs-Ass – was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Die Auszeichnung stellt einen großartigen Meilenstein für unsere Arbeit in der Berufsausbildung dar und würdigt unser Engagement in einer außerordentlichen Form.
Was muss getan werden, damit sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden?
Viele Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und arbeiten an der Attraktivität einer Berufsausbildung. Allerdings kann dies nicht nur durch Unternehmen allein getragen werden, sondern muss in enger Zusammenarbeit mit dem Schulsystem in Form einer ausreichenden und zielführenden Berufsorientierung erfolgen.
Interview: Patrick Merck
Bild: WJD/Christan Schneider
Bild: Von links: Hago-Geschäftsführerin Stephanie Bitterli, Ausbildungsleiterin Jule Isele und Ausbilder Aleksej Nartov