Mit welcher Energie werden Unternehmen in den nächsten zehn oder 15 Jahren ihre Maschinen antreiben? Wasserstoff könnte eine Möglichkeit darstellen. Doch die Technologie ist noch relativ jung, „und es gibt viele offene Fragen“, sagt Sunita Patel, Referentin Innovation und Technologie bei der IHK Hochrhein-Bodensee. Zumindest einige Antworten will das Wasserstoffforum am 29. Juni in Konstanz liefern. Es dürfte unbestritten sein, so Patel weiter, dass für einen aktiven Klimaschutz und eine nachhaltige sowie sichere Energieversorgung nur eine Option in Deutschland besteht: den Ausbau der alternativen, klimafreundlichen Energiegewinnung durch Wind und Wasser weitaus stärker und schneller voranzutreiben. Fossile Energieträger wie Kohle, Gas oder Erdöl sind nicht nur für die Klimabilanz schädlich, sie sind zudem endlich und unterliegen somit einer oft intransparenten Preisgestaltung.
Aber warum ist in diesem Kontext der sogenannte grüne Wasserstoff so interessant? „Er lässt sich leicht herstellen und bietet viele Anwendungsmöglichkeiten“, fasst es Sunita Patel zusammen. Hergestellt wird er durch die Elektrolyse von Wasser. Wird dazu ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen genutzt, ist es „grüner Wassestoff“ – frei von Kohlendioxid (CO2).
Beim IHK-Forum Wasserstoff am Donnerstag, 29. Juni, im Konzil am Konstanzer Hafen, präsentieren Fachleute aus Forschung und Unternehmen, wie es um den Stand der Wasserstofftechnologie in Deutschland und generell aktuell steht. Unterstützt wird die eintägige Veranstaltung von der IHK Braunschweig.
Zu den Referenten im ersten Teil des Forums zählt Sabrina Zellmer vom Fraunhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik in Braunschweig. Sie beleuchtet die Bedarfe der Industrie und deren langfristige Entwicklung. Thomas Jordan vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beschreibt im Anschluss, welche Produktionsmethoden es für Wasserstoff gibt.
Im zweiten Teil des Wasserstoffforums geht es um Mobilität. Unter anderem werden Martin Zerta von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) aus München und Christoph Witte, Geschäftsbereichsleiter Schiffs- und Hafentechnik bei der Bodensee Schiffsbetriebe GmbH (BSB) über „Wasserstoff in der Region am Beispiel der Bodenseeschifffahrt“ sprechen.
Wasserstoff und Brennstoffzellen für zukünftige emissionsfreie Antriebe sind das Thema von Stefan Keller vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme. Der Ingenieur aus Freiburg wird mit einem Brennstoffzellen-Fahrzeug anreisen, das während des Forums im Foyer des Konzils parken wird.
Im dritten Themenblock des Tages stehen Beispiele aus der Produktion im Fokus – und damit die Frage, ob eine „Nettonull für die Energiewende irgendwann realistisch ist“. Unter anderem wird Robert Daschner vom Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Sulzbach am Beispielprojekt „ToSynFuel“ über die „Verwertung von Reststoffen – Energie und Wasserstoff“ berichten.
Das IHK-Wasserstoff-Forum am Donnerstag, 29. Juni, beginnt um 9.30 Uhr und endet gegen 17 Uhr. Die Moderation liegt bei IHK-Geschäftsführer Claudius Marx. Weitere Informationen zu den Referenten, den Themen sowie das Online-Anmeldeformular unter www.ihk.de/konstanz
Text: mrk
Bild: Adobe Stock – Parradee
Sunita Patel | Referentin Innovation | Technologie
IHK Hochrhein-Bodensee
Telefon: 07531 2860-126
Mail: sunita.patel@konstanz.ihk.de