Der technologische Fortschritt und die sogenannte Inwertsetzung von Wissen sind verantwortlich für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes oder einer Region. Betrachtet man die langfristige Entwicklung des Wirtschaftsraumes der Bodenseeregion, scheint sich diese Theorie zu bestätigen: Hochinnovative technologieorientierte Unternehmen wie Georg Fischer, Maggi, ETO oder auch ZF tragen in erheblichem Umfang zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Doch wird sich die positive wirtschaftliche Entwicklung der Vergangenheit auch in Zukunft fortsetzen?
Auf Initiative des unabhängigen wissenschaftlichen Thinktanks „DenkRaumBodensee“ diskutierten rund 20 Experten, wie die Vierländerregion zukunftsfähig gemacht werden kann. Gemeinsam erarbeiteten sie ein Positionspapier zur Zukunft der Wissensregion Bodensee. Die Experten sind sich darin einig, dass die internationale Bodenseeregion über gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung auf dem Weg zur Wissensökonomie verfügt. Sie beheimatet zahlreiche Hochschulen und Forschungseinrichtungen zum Beispiel in Zürich, St. Gallen und Konstanz, die Spitzenforschung betreiben und mit weltweit führenden Einrichtungen kooperieren. Nach Einschätzung der Experten sind diese Potenziale jedoch zu wenig bekannt und werden noch nicht entsprechend ausgeschöpft. Hier bestehen noch erhebliche Potenziale für die Zukunft. In einem Positionspapier zeigen die Experten konkrete Ansätze und Aktivitäten auf, wie die Wissensregion Bodensee weiterentwickelt werden sollte. Sie möchten damit Impulse geben für weitere strategische Überlegungen, wie zum Beispiel die gesamte Region Hochrhein-Bodensee von den Wissenspotenzialen der internationalen Bodenseeregion noch besser profitieren kann und was es darüber hinaus braucht, um die Region fit für die Zukunft zu machen.
Die IHK unterstützt den „DenkRaumBodensee“ im Rahmen von Projekten zur Regionalentwicklung. Die Ergebnisse im Positionspapier fließen in die Arbeit des Teams Wissenstransfer der IHK ein. Sie sind insbesondere essenziell für das Projekt „RegioWIN“ – ein Förderaufruf des Wirtschaftsministeriums, bei dem Regionen innovative Konzepte entwickeln sollen, um regionale Probleme zu lösen.
Text: SP
Bild: Thomas Reimer – Adobe Stock
Hintergrund
Der regionale Thinktank „DenkRaumBodensee“ will Impulse für eine zukunftsfähige Entwicklung der Region setzen. Er identifiziert das in der Region vorhandene Wissen, macht es sichtbar und überträgt es auf konkrete Problemstellungen und Herausforderungen. Gefördert wird der Thinktank, der von sechs Hochschulen (darunter die Universität Konstanz) und Forschungseinrichtungen sowie der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH getragen wird, aus Mitteln der beteiligten Einrichtungen, des Interreg V-Programms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ sowie der Internationalen Bodensee-Konferenz.