Wie die WiS das wurde, was sie heute ist – und was die Unternehmen zwischen Achern und Bodensee davon haben.
Wo kommt die Wirtschaft im Südwesten überhaupt her?
Die „Vorfahren“ der Wirtschaft im Südwesten reichen bis in die Nachkriegszeit zurück. Damals schon gaben die badischen Handelskammern „Baden-Baden“, „Freiburg“, „Konstanz“ und „Hochrhein“ ein gemeinsames Mitteilungsblatt heraus mit Berichten aus der Wirtschaft, vor allem aber mit Öffentlichen Bekanntmachungen und Verlautbarungen. Noch ohne Bilder, eine Bleiwüste in perfektem Amtsdeutsch, recht langweilig, aber auch damals schon eine wichtige Informationsquelle für Unternehmen.
1973 kam es zu einer Verwaltungsreform, in deren Folge aus fünf IHKs im Regierungsbezirk Freiburg drei wurden, mit ihren heutigen Zuschnitten: die IHK Hochrhein-Bodensee, die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und die IHK Südlicher Oberrhein – deshalb feiern auch die Kammern in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum. Lange Rede, kurzer Sinn: Man setzte die erfolgreiche mediale Zusammenarbeit einfach in neuer Konstellation fort und hob die Wirtschaft im Südwesten aus der Taufe. Als Monatsmagazin, mit einer Startauflage von damals sehr stattlichen 40.000 Exemplaren und bereits mit einem Mantelteil mit mehrheitlich übergreifenden Themen und drei Regionalteilen, für jede IHK einen.
Anfangs weiterhin noch mehr Verkündungsblatt als Zeitschrift, nahm über die Jahre und Jahrzehnte die Zahl der journalistisch recherchierten Beiträge stetig zu, so dass sich die Wirtschaft im Südwesten heute guten Gewissens als echtes Wirtschaftsmagazin der IHKs für ihre Region bezeichnen kann.
Tipp: Wenn Sie sich auch für die Inhalte der jeweils anderen beiden Regioteile interessieren, schauen Sie einfach mal online beim Magazin vorbei.
Wozu gibt es die WiS?
Zum einen natürlich – wie es sich für ein Mitgliedermagazin gehört –, um die Unternehmen der Region über die Dienstleistungen, Beratungsangebote und Termine der drei herausgebenden Kammern zu informieren. Als amtliches Verkündungsorgan der IHKs im Regierungsbezirk Freiburg müssen zudem nach wie vor manche – aber längst nicht mehr alle – Änderungen, die die Kammern betreffen, im Magazin abgedruckt werden.
Großes Gewicht legt die WiS aber darauf, den Unternehmen aus der Region über die hiesige Wirtschaft zu berichten und die Betriebe mit allen Infos zu versorgen, die sie brauchen, damit ihr Job leichter von der Hand geht. Die WiS möchte Ideengeber und Inspirationsquelle sein und die Unternehmen miteinander ins Gespräch bringen.
Was ist so besonders an dem Magazin?
Bundesweit gibt es 79 Industrie- und Handelskammern. Die allermeisten von ihnen bringen ein Mitgliedermagazin heraus. Zwar gibt es ein paar Zweierbündnisse, aber mit ihrer Lösung „drei Kammern – ein Magazin“ ist die WiS ziemlich einzigartig. Nur in Brandenburg gibt es einen ähnlichen Verbund. Der große Vorteil – neben Qualität und Kosten – ist die große regionale Abdeckung, die dadurch möglich wird. Die Redaktion berichtet grob von Achern bis zum Bodensee und bietet den Unternehmen dadurch bewusst jede Menge Tellerrand zum Drüberschauen. Zudem machen die drei Kammern bei vielen ihrer Angebote und Dienstleistungen ohnehin gemeinsame Sache, so dass eine kollektive Berichterstattung nur logisch ist.
Und für wen schreibt die WiS?
Für die komplette Bandbreite der IHK-Mitgliedsunternehmen, sprich quer durch alle Branchen von Hightech bis zu Hotellerie und Gastronomie, für Konzernriesen wie für Einzelunternehmer, für Eigentümer wie für Manager, für alteingesessene Familienbetriebe wie für Gründer. Ein Spagat, aber im Idealfall ist in jeder Ausgabe für jeden etwas Wissenswertes, Neues oder Spannendes dabei.
Wer macht das Magazin?
Die WiS ist ein südbadisches Gemeinschaftswerk: Die vierköpfige Redaktion aus ausgebildeten Journalisten sitzt in einem eigenen Büro in Freiburg, arbeitet aber eng mit den IHK-Pressekollegen in Konstanz, Villingen-Schwenningen und Freiburg und mit den Fachleuten aus den drei Häusern zusammen. Die Anzeigenvermarktung übernimmt unser Verleger Prüfer Medienmarketing in Baden-Baden. Den optisch letzten Schliff geben uns die Kolleginnen bei Freiburger Druck, bevor das Druckhaus Kaufmann in Lahr zur Tat schreitet.
Wer bekommt die Zeitschrift?
Grundsätzlich jedes Unternehmen, das bei einer der drei herausgebenden Kammern Mitglied ist. Um die Auflage von zurzeit 65.000 Exemplaren aus Kosten- und Umweltschutzgründen aber einigermaßen stabil zu halten, erhalten neue Mitglieder die WiS zunächst erstmal für ein paar Monate zum Testen und können sich dann melden, wenn sie das Heft weiterbeziehen möchten.
Warum bekommen manche Mitglieder jede Ausgabe doppelt und dreifach?
Das liegt daran, dass diese Unternehmen mehrfach Mitglied sind. Wer etwa für Projekte jeweils eigene Gesellschaften gründet, wird auch mit diesen in der Datenbank geführt. Und weil wir beziehungsweise die IHKs – die WiS selbst hat aus Datenschutzgründen keine Mitgliederadressen – nicht wissen können und auch nicht entscheiden dürfen, welches Abo davon überflüssig ist, sind wir auf die Mithilfe der Leser angewiesen.
Wie wird man die Doppelausgaben wieder los?
Einfach Bescheid sagen – bei der jeweiligen IHK oder in der Redaktion der WiS ( wis@freiburg.ihk.de), idealerweise mit der Abonummer (die sehr lange Zahl auf dem Postetikett) oder einem Foto vom Etikett.
Wie kommt man als Unternehmen ins IHK-Magazin?
Angesichts von fast 150.000 Mitgliedsunternehmen hat die Redaktion ein paar Leitplanken für die Berichterstattung einführen müssen und muss sich auch eine Auswahl vorbehalten, weil das Heft naturgemäß begrenzt ist. Aber die Unternehmensrubrik ist zum Beispiel der Ort für runde Firmenjubiläen, Geschäftszahlen und Investitionen. Als Gründer sind Newcomer, die sich seit etwa drei bis fünf Jahren am Markt behaupten, gerne gesehen und bei den Personalien geht es um Geschäftsführerwechsel, Nachfolger und Co. (mehr dazu unter www.wirtschaft-im-suedwesten.de/ihr-unternehmen-in-der-wis).
Einen großen Raum nehmen im Magazin inzwischen aber auch Best-Practice-Beispiele von Unternehmen zu brandaktuellen Themen ein. Wer hat seine Lieferketten wie umgebaut? Wer optimiert wie seinen CO2-Fußabdruck? Oder wer kommt wie an neue Azubis? Zum Abgucken und Nachmachen.
Warum erscheint die WiS als Printausgabe?
Die schlichte Antwort: Weil die Mehrheit der Leser das gerne möchte. Alle Umfragen zu IHK-Magazinen – darunter auch unsere eigene aus dem vergangenen Sommer (für 69 Prozent war Print der Favorit) – ergaben, dass die Menschen ihr Magazin nach wie vor am Liebsten in Händen halten. Eine Leserin brachte es kürzlich bei einer Veranstaltung auf den Punkt: „Ich möchte, dass das Heft auf meinem Schreibtisch liegt und mich immer daran erinnert, dass ich noch reinschauen will. Mit einem PDF klappt das nicht.“ Wer trotzdem lieber online lesen will, findet alle Inhalte auch unter
www.wirtschaft-im-suedwesten.de.
Wie beurteilen die Leser ihr Magazin?
Im Sommer 2022 hatten wir in der WiS die Leser aufgerufen, ihre Meinung zum Magazin abzugeben. Rund 160 haben das getan – sicherlich nicht repräsentativ, aber für ein Stimmungsbild ausreichend – und erfreulich gute Noten verteilt:
56 Prozent lesen die WiS immer, 31 Prozent häufig. Ein gutes Viertel liest jede Ausgabe intensiv, die große Mehrheit natürlich eher selektiv. 83 Prozent der Umfrageteilnehmer waren ziemlich zufrieden mit dem Magazin als Ganzem, jeder Fünfte gab sogar die Höchstnote. Inhaltlich und qualitativ kam das Heft gut weg, beim Unterhaltungsfaktor ist allerdings noch Luft nach oben. Daran werden wir arbeiten.
Ulrike Heitze