Herr Neumann, woher kommt Ihr Firmenname, was haben Sie vor der Gründung der Mondas gemacht?
Mondas steht kurz für Monitoring und Datenanalyse. Unser Unternehmen wurde Anfang 2018 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE gegründet, wobei auch mehrere Personen sowie die Hochschule Biberach und die PSE AG beteiligt waren. Mein Mit-Geschäftsführer Christian Reetz ist Informatiker mit mehrjähriger Erfahrung. Ich selbst bin Ingenieur der Energie- und Verfahrenstechnik. Nach dem Studium war ich mehrere Jahre beim Fraunhofer ISE tätig und habe mich dort und später auch bei der Planungsgesellschaft Solares Bauen und der Energieagentur Regio Freiburg mit energieeffizienten Gebäuden befasst.
Was macht die Mondas GmbH?
Wir bieten eine IoT-PIattform zur Überwachung dezentraler Energieanlagen sowie versorgungstechnischer Anlagen wie Lüftungs- und Kälteanlagen, Drucklufterzeuger, Übergabestationen für Fernwärmenetze oder Blockheizkraftwerke. Mit dieser IoT-Plattform können Hersteller, Betreiber sowie deren Wartungsfirmen deutlich Betriebskosten sparen. Unsere Plattform erkennt kritische Betriebszustände der angeschlossenen Anlagen, bevor der Störfall eintritt. Servicetechniker bekommen automatisiert gezielte Hinweise zur Fehlerbeseitigung. Dadurch können bis zu 20 Prozent Wartungskosten eingespart werden. Zudem steigen die Energieeffizienz und Lebensdauer der Anlagen.
Mondas GmbH
Gründer: Christian Neumann (48, links im Bild) und Christian Reetz (49)
Ort: Freiburg
Gründung: Januar 2018
Branche: Software
Idee: IoT-Plattform zur Überwachung von energie- und versorgungstechnischen Anlagen
Können Sie uns Beispiele nennen?
Ein Beispiel aus Südbaden ist die intelligente Steuerung und Überwachung des solaren Nahwärmenetzes im Neubauquartier Freiburg-Gutleutmatten. Hieran sind 40 Mehrfamilienhäuser mit 39 thermischen Solarsystemen angeschlossen. Oder: Der schwäbische Planungs- und Installationsbetrieb Enerquinn Energietechnik nutzt die Mondas IoT-Plattform zur vorausschauenden Überwachung der von ihm installierten Blockheizkraftwerke.
Wie viele Kunden haben Sie jetzt, und wie viele können es theoretisch werden?
Wir sind ja noch jung am Start. Dennoch haben wir bereits fünf interessante Kunden unter Vertrag. Bis Ende des Jahres bieten wir neuen Pilotkunden eine Rabattierung innerhalb unseres Lizenzmodelles. Eine Obergrenze für die Anzahl möglicher Kunden sehen wir nicht.
Wie soll es in fünf Jahren aussehen?
Da wollen wir einige Millionen Euro Umsatz machen und 30 bis 40 Mitarbeiter beschäftigen, derzeit sind es noch 10. Den Break-even erwarten wir für 2021.
Wie ist die Resonanz?
Die Nachfrage potenzieller Kunden ist enorm. Unsere Plattform wurde schon mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise mit dem Freiburger Innovationspreis und dem renommierten Smarter E Award. Im Juli haben wir auch die Auszeichnung „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ verliehen bekommen.
Interview: upl
IoT: „Internet of Things“, also Internet der Dinge