Was entwickelt Ihr Unternehmen?
Wir entwickeln hochpräzise Drucker, die sehr dickflüssige Medien wie Metallpasten auf Halbleiter auftragen können. Entwickelt haben wir diese Technologie speziell für die Anwendung für Solarzellen. Um den Strom, der in einer Solarzelle erzeugt wird, einzusammeln, wird hochleitfähiges Silber verwendet. Das ist eine gefragte Ressource, mit der man besonders effizient umgehen muss. Unser Verfahren funktioniert aber auch für andere Halbleiter.
Was ist das Besondere an der Technologie?
Diese Dispenstechnologie gibt es in anderen Bereichen bereits, aber mit deutlich geringeren Druckgeschwindigkeiten und Präzision. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Homogenität der Leiterbahnen, die mit unseren Druckköpfen verdruckt werden können sowie die sehr hohe Durchsatzzahl. Solarzellen sind ein Massenprodukt, in einer industriellen Produktionslinie wird pro Sekunde eine Solarzelle hergestellt. Auf so einer Solarzelle sind 100 bis 200 solcher Kontakte pro Seite. Und auf diese können wir in einer Überfahrt mit einer Druckgeschwindigkeit von einem halben Meter pro Sekunde mit 100 bis 200 Düsen Leiterbahnen auftragen.
Highline Technology GmbH
Gründer: Marian Breitenbücher (34), Martin Kuchler (34), Florian Clement (43), Maximilian Pospischil (38) (im Bild, von links)
Ort: Freiburg
Gründung: 2019
Branche: Produduktionstechnologie (Dispenstechnologie)
Idee: Materialverbrauch in der PV-Industrie reduzieren
Wie wurde die Gründung finanziert?
Wir haben über das Wirtschaftsministerium den Exist-Forschungstransfer bekommen. Das heißt, wir wurden als Gründerteam noch als Institutsmitarbeiter am Fraunhofer ISE gefördert, um uns komplett auf das Produkt und die Gründung der Firma fokussieren zu können. Im Anschluss haben wir dann eine Preeseed-Finanzierung über das Pre-Seed-BW-Programm akquiriert. Das ist ein Wandeldarlehen, das Unternehmen in einer sehr frühen Phase unterstützt und von der Landesbank ausgezahlt wird. Dort haben wir dann auch unseren ersten Co-Investor gefunden, den Fraunhofer Technologie-Transfer Fonds (FTTF). Mit diesem und dem High-Tech Gründerfonds haben wir anschließend erfolgreich eine Seed-Finanzierung von 1,2 Millionen Euro durchgeführt. In der befinden wir uns gerade und sind jetzt auch für den Markteinstieg in der Akquise von neuen Mitteln.
Was ist der nächste Schritt?
Aktuell sind wir im Fraunhofer ISE, dem größten Solarzellenforschungslabor in Europa, eingemietet. Dort haben wir unsere Technologie in eine Industrieanlage eines deutschen Automatisierherstellers eingebaut und können die Silberersparnisse und Effizienzgewinne auf Zellebene zeigen. Bis Ende des Jahres wollen wir bei einem europäischen Zellhersteller demonstrieren, dass die Anlage auch im industriellen Maßstab leistet, was sie verspricht. Danach ist der Markteinstieg geplant.
Aus wievielen Mitarbeitern besteht das Team?
Am Fraunhofer ISE begann es mit vier Gründern. Bei Highline sind inklusive Gründer acht Personen festangestellt, plus zehn Studenten.
HighLine Technology GmbH: Dispensing, Fine Line Printing (highline-technology.com)
Interview: db