Am Anfang stand der Schock: Im ersten Pandemiesommer ging das Industrieunternehmen, in dem Dorothea Fichter-Fechner die Marketingabteilung leitete, insolvent. PR, Messen und Events waren zuvor ihr tägliches Geschäft gewesen. Doch schon lange war da dieser Gedanke im Hinterkopf: „Eigentlich würde ich die Selbstständigkeit mal ausprobieren wollen“. Und so nutzte die heute 54-Jährige 2020 die Krisensituation, um etwas Neues zu schaffen: Sie gründete „in puncto content“.
Mit Unterstützung aus dem Technologiezentrum St. Georgen feilte sie am Profil ihrer Agentur. „Ich hätte weiter klassische PR machen können, aber mir war schnell klar, dass ich mich auf Content-Marketing fokussieren möchte. Das ist interessant und modern“, sagt Fichter-Fechner.
Mit der Digitalisierung haben sich zahlreiche neue Kanäle etabliert, über die man Menschen erreichen kann: Webseiten, Unternehmensblogs, soziale Medien. Sie alle zu befüllen, ist nicht nur zeitaufwendig, sondern muss auch zielführend erfolgen. Hier kommt Fichter-Fechner ins Spiel. Sie berät ihre Kunden, welche Themen sich eignen, identifiziert Zielgruppen und erstellt zusammen mit Fotografen und Grafikern entsprechende Texte, Bilder, Videos. Mal lustig, frech oder einfach sachlich informierend. Ziel ist nicht zwingend, Produkte an den Kunden zu bringen, betont die Fachfrau. Im Grunde gehe es darum, gute Geschichten zu erzählen. Punktgenau. Für Mitarbeiter, Bewerber, Kunden.
Weil sie den Begriff Content-Marketing schon so oft erklären musste, kam Fichter-Fechner bereits die nächste Geschäftsidee. Sie plant nun, modulare Workshops direkt in Unternehmen anzubieten, um diese Art des Marketings von der Pike auf zu schulen. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen.
db