4 | 2018
Wirtschaft im Südwesten
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Umschlag im Kehler Hafen 2017
Plus für die Schiffe, Minus für die Schiene
KEHL.
Der wasserseitige Güterumschlag im Rheinha-
fen Kehl hat, nach einem starken Anstieg 2016, im Jahr
2017 erneut zugelegt. Diesmal allerdings nur leicht,
nämlich um ein Prozent auf 4,11 Millionen Tonnen.
Die Transportmengen auf den Gleisen hingegen sind
um 7,5 Prozent auf 2,326 Millionen Tonnen zurück-
gegangen. Darin kommt vor allem die siebenwöchige
Sperrung der Rheintalbahn wegen der Tunnelhavarie
bei Rastatt zum Ausdruck. Die beiden anderen Häfen
im Verbreitungsgebiet der Wirtschaft im Südwesten
legten ebenfalls leicht zu, nämlich Breisach um ein
Prozent auf 608.000 Tonnen und Weil um 2,7 Pro-
zent auf 434.000 Tonnen. Der Kehler Nachbarhafen
Straßburg hat sich um 6,3 Prozent auf 7,993 Millionen
Tonnen verbessert.
Im Kehler Hafen wurden im vergangenen Jahr 3.604
Schiffe registriert, 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die durchschnittliche Lademenge betrug 1.141 Tonnen
pro Schiff. Der Anteil der Schiffe, die unter niederlän-
discher Flagge fahren, lag bei 60 Prozent, derjenige
deutscher Schiffe bei 29 Prozent und der der Belgier
bei 8 Prozent. 2 Prozent fuhren unter Schweizer Flag-
ge, und 1 Prozent verteilte sich auf andere Nationen.
Nach wie vor überwiegen bei den wasserseitig um-
geschlagenen Gütermengen mit 64,1 Prozent die
Eisen- und Stahlwaren. 2,633 Millionen Tonnen wur-
den davon umgeschlagen. Die Kategorie „alle übrigen
Güter“ folgte mit 713.000 Tonnen, darunter Zellulose
(Rohstoff für die Papierherstellung) mit 322.000 Ton-
nen. An Baustoffen wurden 355.000 Tonnen umge-
schlagen, an Mineralölprodukten 297.000 Tonnen, an
festen Brennstoffen 62.000 Tonnen und an Getreide
knapp 50.000 Tonnen. Besonders stark zugenommen
(ein Plus von 56 Prozent) haben dabei Baustoffe, insbe-
sondere Kieswerkprodukte und Schlacke. Die Zahl der
per Schiff umgeschlagenen Containereinheiten stieg
um 13,5 Prozent auf 33.300. Zählt man die über Lkw
und Bahn abgewickelten Container hinzu, kommt man
auf eine Verkehrsleistung von 107.453 Containern.
In den Unternehmen, die im Gebiet des Hafens ar-
beiten, waren zum Jahresende 4.315 Arbeitsplätze
registriert, 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der
Anteil der Grenzgänger an den Beschäftigten erhöhte
sich leicht auf 17,5 Prozent.
Für das laufende Jahr erwartet die Hafenverwaltung
eine stabile Entwicklung beim Güterumschlag. Die
Investitionen vor allem in Straßen-, Schienen- und
Abwasserkanalerhaltung sowie in den hafeneigenen
Umschlagbetrieb und das Verwaltungsgebäude sollen
sich auf 3,4 Millionen Euro belaufen.
upl
Fast zwei Drittel der im
Rheinhafen Kehl wasserseitig
umgeschlagenen Güter sind
Eisen- und Stahlwaren (auf
dem Bild Schrott).