Wirtschaft im Südwesten
5 | 2016
8
titel
Mittlere Firmen
I
Leaserad
Freiburg.
Im Fall der Firma Leaserad könnte man
glauben, es gebe den Jobmotor im Abo: Drei Mal hat
das Freiburger Unternehmen, das mit seiner Marke
„Jobrad“ auf Fahrrad-Leasing spezialisiert ist, nun am
Wettbewerb teilgenommen, und drei Mal zählte es zu
den Gewinnern. Weil Leaserad in der Vergangenheit
so erfolgreich Stellen geschaffen hat, musste es jetzt
erstmals in der Kategorie mittlere Unternehmen antre-
ten und war prompt auch dort erfolgreich. Schließlich
hat sich die Zahl der Mitarbeiter im Laufe des Jahres
2015 mehr als verdoppelt, von 22 auf 49. Dadurch sind
nun die bisherigen Geschäftsräume zu klein gewor-
den. Voraussichtlich im Juni bezieht Leaserad daher
ein knapp 1.000 Quadratmeter großes Büro im Atrium
am Augustinerplatz – das Unternehmen bleibt also in
der Freiburger Innenstadt.
Platz für „Jobräder“ braucht Leaserad nicht, denn die
gehen direkt von den rund 2.500 Fahrradhändlern, mit
denen die Freiburger bundesweit zusammenarbeiten,
zu den etwa 1.500 Kunden. Das sind Unternehmen
aller Branchen und Größen – vom Ein-Mann-Betrieb bis
zum großen Konzern. Renommierte Namen wie SAP,
Commerzbank oder IBM stehen mittlerweile auf der
Referenzliste. Jobrad ist ein Dienstfahrrad-Konzept,
das genauso funktioniert wie man es vom Dienstwa-
gen schon kennt. Das ist seit einem Steuererlass im
Jahr 2012 möglich, der dienstlich genutzte Fahrräder
und Pkw steuerlich gleichgestellt hat. Seither entwi-
ckelt sich das Unternehmen als Pionier auf diesem
neuen Markt rasant. Gleichzeitig profitiert Leaserad
vom Vormarsch elektrischer Fahrräder – die Hälfte
der vermittelten Jobräder sind schon E-Bikes. „Sie
sind super geeignet, um das Auto zu ersetzen“, meint
Firmengründer Ulrich Prediger. Nach einem mühsa-
men Start und viel anfänglicher Überzeugungsarbeit
wächst Leaserad mittlerweile profitabel. Neben dem
Sitz in Freiburg gibt es Vertriebsbüros in München,
Frankfurt, Münster und Berlin. Das Unternehmen
hat kaum Probleme, die neuen Stellen zu beset-
zen – „wir sind in der glücklichen Lage, dass wir
viele Initiativbewerbungen bekommen“, sagt der
Chef. Für eigenen Fachkräftenachwuchs sorgt
Leaserad zudem: Unter den fast 50 Beschäftigten
sind drei Azubis und zwei duale Studenten.
kat
Kategorie
Neu
geschaffene
stellen
Die führenden Köpfe von
Leaserad: Ulrich Prediger
(rechts) und Holger Tumat.
Mittlere Firmen
II
Zitzelsberger Gebäudereinigung
Emmendingen.
Stefan Zitzelsberger hat schon
mit 19 begonnen, sein Unternehmen, die Zitzelsberger
Gebäudereinigung GmbH, aufzubauen. Damals neben
dem Studium, „weil er anderen immer gerne mit klei-
nen Dienstleistungen geholfen hat“, wie er sagt, und
sich für Gebäude und Technik interessierte. Heute ist
der Gebäudereinigermeister und Wirtschaftsingenieur
Facility Management 32 Jahre alt. Er beschäftigt 62
Vollzeit- und 340 Teilzeitkräfte. 2015 hat Zitzelsberger
15 neue Vollzeit- und 19 Teilzeit-Jobs geschaffen. Damit
teilt er sich den ersten Platz des Jobmotors 2015 in der
Kategorie zwischen 20 und 200 Mitarbeitern mit der
Firma Leaserad (siehe oben).
Während der 13 Jahre des Bestehens seines Betriebes
hat er zwei andere Unternehmen übernommen. Seine
Kunden haben zwischen der Ortenau und der Schwei-
zer Grenze ihren Sitz. Unter anderem ist Zitzelsberger
für Hochschulen, Kliniken und Unternehmen tätig. Das
Angebotsspektrum umfasst auch so anspruchsvolle
Aufgaben wie Fassadenreinigungen, die nur von In-
dustriekletterern zu bewältigen sind, oder Tatortrei-
nigungen. Zitzelsberger beteiligt sich an einer ganzen
Reihe sozialer Projekte, so beispielsweise „Fairways“,
ein Projekt, das unter Regie des Sportclub Freiburg
entstand.
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Vom Studentenjob
zum Firmenchef:
Stefan Zitzelsberger