In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber wenige wissen, dass sie in der Region hergestellt werden. Diesmal: Fassadendämmsysteme von Sto aus Stühlingen.
Schützende Hülle
Wenn das Wetter kalt und ungemütlich ist, gehen wir – wenn überhaupt – am liebsten dick, warm und wetterfest eingepackt nach draußen. Häuser können sich nicht einfach einen Schal umlegen, ihre Wände sind tagtäglich einer jeglichen Witterung ausgesetzt. Ein Fassadendämmsystem kann dort eine schützende Hülle bilden und so Räume und Innenwände warm halten – und nebenbei Heizenergie sparen und das Klima schützen. Einen solchen „Mantel“ fürs Haus stellt die Sto SE & Co. KGsA aus Stühlingen her. Das 1955 gegründete Unternehmen ist heute rund um den Globus vertreten: in 37 Ländern und mit 50 Tochtergesellschaften beschäftigt es weltweit mehr als 5.900 Mitarbeiter. 2022 hat Sto einen Umsatz von 1.787,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Wieviele Dämmsysteme das Unternehmen bereits an den Mann beziehungsweise„an die Wand“ gebracht hat, erläutert Heiner Röhr, Vertriebsleiter des Unternehmens: „Die Fassadendämmungen aus dem Schwarzwald haben bisher dazu beigetragen, umgerechnet circa 115 Milliarden Liter Heizöl einzusparen.“
Einheitlich und doch individuell
Eines haben die unterschiedlich zusammengesetzten Fassadendämmsysteme von Sto immer gemeinsam: Sie bestehen aus einem Dämmstoff, der dazu passenden Verklebung und Befestigung, einer Armierungsschicht und einer Schlussbeschichtung. „Das Herz unseres Fassadensystems bildet die Dämmplatte“, erklärt Röhr. Diese kann aus Holzweichfaser, Polystyrol-Hartschaum (EPS), Mineralwolle, Mineralschaum, Polyisocyanat-Hartschaum (PIR) oder Phenolharz-Hartschaum bestehen. Sie wird auf der Außenwand verklebt und in manchen Fällen mit Spezialdübeln befestigt. Auf die entstandene Fläche kommt der Unterputz, darüber dann die Bewehrung/Armierung – also die Verstärkung –, bevor die Schlussbeschichtung erfolgt. Auch bei der Oberflächengestaltung gibt es verschiedene Möglichkeiten: von individuell texturierbaren organischen oder mineralischen Fassadenputzen über Klinker und plastische Fassadenelemente bis hin zu Keramik- oder Natursteinfliesen. „Welcher Wandaufbau der passende ist, wird immer individuell entschieden. Dabei spielen technische, ökologische, energetische, wirtschaftliche und gestalterische Anforderungen eine Rolle“, so der Fachmann.
Nachhaltigkeit im Fokus
„Sto hat das erste Fassadendämmsystem entwickelt, dessen Beschichtungen teilweise auf nachwachsenden Rohstoffen basieren“, betont Röhr. Das ökologische Wärmedämm-Verbundsystem „StoTherm AimS“ (Aim Sustainability = Ziel Nachhaltigkeit) besteht aus umweltfreundlichen Unter- und Oberputzen, einer bionischen Fassadenfarbe sowie einem mineralischen Dämmstoff. Ein Drittel des Bindemittels in den Putzen und Farben hat das Unternehmen durch einen nachwachsenden Rohstoff auf der Basis von Kiefernöl ersetzt. „Unsere Fassadensysteme haben die gleiche Lebenserwartung wie ungedämmte, verputzte Fassaden.“ Die Entwicklung in Sachen Nachhaltigkeit hat für Sto nach wie vor höchste Priorität: „Wir arbeiten permanent daran, unsere Systeme immer nachhaltiger zu machen“, sagt Heiner Röhr. „Dabei gehen wir in punkto Qualität keine Kompromisse ein. Standsicherheit, Brandschutz und Energieeffizienz zum Beispiel müssen gewährleistet bleiben.“
Text: Andrea Keller
Bild: Martin Baitinger, Böblingen
Bild: Das Sto-Empfangsgebäude in Stühlingen, gedämmt mit einem Sto-Fassadensystem