Lahr. Es sei ein schwieriges Jahr, aber gleichzeitig erfolgreiches Geschäftsjahr gewesen, zog Peter Rottenecker, Vorstandschef der Volksbank Lahr, Bilanz für 2022. Trotz Russlandkrieg und Energiekrise konnte die Bank ihre Bilanzsumme erneut steigern. Sie wuchs um 5,4 Prozent auf nun 3,26 Milliarden Euro. Auch beim Kundenvolumen gab es ein Plus von 2,7 Prozent von 5,7 auf 5,9 Milliarden Euro. „Der Motor des Wachstums war erneut das überdurchschnittlich wachsende Kreditgeschäft“, sagt Rottendecker. Im vergangenen Jahr hat die Bank Kredite mit einem Gesamtvolumen von 597 Millionen Euro vergeben, eine Steigerung um 20,5 Prozent.
An der Wachstumsstratgie im Kreditgeschäft wolle man auch 2023 festhalten, wenngleich leicht abgeschwächt.
Die dramatischen Entwicklungen des Jahres 2022 schlagen sich im Bankengeschäft nieder: Der Leitzins liegt mittlerweile bei drei Prozent – nach Jahren auf Null-Niveau – und Vorstand Reiner Richter rechnet mit weiteren Steigerungen im Jahresverlauf. „Plötzlich macht Bausparen wieder Sinn.“ Entsprechend musste die Abteilung reaktiviert werden: 2022 wurden Bausparverträge mit einem Gesamtvolumen von gut 90 Millionen Euro abgeschlossen.
Erfolg in den sozialen Medien
Die Marke „BlackVRst“, mit dem insbesondere junge Menschen über Lehrinhalte zur finanziellen Bildung an die Volksbank gebunden werden sollen, habe sich innerhalb weniger Monate zum „größten und bekanntesten“ Volksbank-Account entwickelt. Mehr als 160 .000 Follower haben die Accounts der Bank inzwischen auf TikTok, Instagram und Youtube.
Zudem hat die Volksbank vor Kurzem die Black Forest Learn & Information Plattform („bflip GmbH“) gegründet – eine digitale Plattform, auf der Unternehmen ihren Mitarbeitern Lerninhalte zur Verfügung stellen können. Unter anderem die Lahrer Unternehmen Herrenknecht und Julabo nutzten „bflip“ bereits. Die Idee wird als White-Label-Lösung auch an andere Unternehmen verkauft, zum Beispiel an die Sparkasse. Innovationen wie diese seien für die Regionalbank überlebenswichtig, schließlich sei die Konkurrenz von globalen Playern wie Apple Pay oder Klarna enorm. „Wenn wir uns nur aufs Kernbankengeschäft verließen, hätten wir in fünf Jahren Schwierigkeiten, uns am Markt zu behaupten“, sagte Rottenecker.
db