Rietheim-Weilheim. Das 1925 gegründete Familienunternehmen Marquardt, ein weltweit führender Hersteller von mechatronischen Schalt- und Betriebssystemen, hat seinen Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2018 fortgesetzt. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um rund sechs Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung, Harald Marquardt, in einer Pressemeldung ausführt, hat das Unternehmen seine Position in Europa, Amerika und Asien weiter stärken können. Erfreulich sei dabei das kräftige Umsatzplus in China gewesen, wo man besonders vom Boom der Elektrofahrzeuge profitiert habe. Im Bereich Automotive, mit dem Marquardt knapp 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet, stieg der Bedarf an hochwertigen elektromechanischen Komponenten weiter an. Marquardt lieferte an namhafte Autobauer unter anderem Gangwahlschalter, Funkschlüssel, Lenkradbedienfelder und Touchpads sowie Fahrberechtigungssysteme mit Diebstahlsicherheit. Eine besonders hohe Nachfrage verzeichnete Marquardt weiterhin bei Batteriemanagementsystemen. Sie sorgen in Elektroautos dafür, dass die Zellen gleichmäßig geladen bleiben und entladen werden, damit die Fahrzeugreichweite und die Batterielebensdauer höher sind. Im Geschäftsbereich Switches, Sensors & Controls war Marquardt unter anderem mit Sensoren und Bedienelementen für Haus- und Heizgeräte sowie mit Schaltern für bürstenlose Profi-Elektrowerkzeuge und mit Bedieneinheiten für Bau- und Landmaschinen erfolgreich.
Das Unternehmen tätigte auch zahlreiche Investitionen, so für ein Entwicklungszentrum im indischen Pune, das 2020 eingeweiht werden und dann Platz für 500 Ingenieure bieten soll. In China ist in der Stadt Weihai ein zweites Werk für die Produktion von Automobilkomponenten errichtet worden, ebenso wurde in Deutschland ein neuer Produktionsstandort eröffnet und zwar im thüringischen Ichtershausen. Am Stammsitz in Rietheim-Weilheim wurde der Bau eines neuen Entwicklungs- und Innovationszentrums für über 30 Millionen Euro, in dem 600 Ingenieure und Techniker arbeiten, abgeschlossen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung haben sich bei Marquardt auf zehn Prozent des Umsatzes belaufen. Vergangenes Jahr wurden 50 neue Patente angemeldet. Weltweit waren an den 20 Standorten Ende des Jahres 11.226 Mitarbeiter tätig, 541 mehr als ein Jahr zuvor. 1.800 Mitarbeiter sind in Tunesien beschäftigt. Marquardt plant dort den Bau eines weiteren Werkes und will dort in den nächsten fünf Jahren bis zu 600 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Für das laufende Jahr rechnet die Geschäftsführung mit weiterem Wachstum. Vor dem Hintergrund der Konjunkturabkühlung, des tiefgreifenden Wandels in der Autoindustrie und steigender Kosten will das Unternehmen ein global angelegtes Effizienzprogramm starten, um seine Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit auch langfristig zu sichern.
orn