Waldkirch. Im Jahr 1893 hatte Emil Woerner seinen ersten Eintrag ins Kassenbuch geschrieben. 125 Jahre später, Ende des Jahres 2018, feierten seine Enkel und Urenkel das Jubiläum von Woerner Wohnen in Waldkirch. Das Unternehmen hat sich vom Raumausstattungsgeschäft zum gehobenen Einrichtungshaus entwickelt und ist sich doch treu geblieben. Sofas und Sessel, Tische und Stühle, Betten und Schränke sowie Vorhänge zählten schon in den Anfangsjahren zum Sortiment und tun es heute noch. Allerdings lag der Schwerpunkt in der Gründerzeit auf der eigenen Herstellung. Emil Woerner, Tapeziermeister und Sattler, fertigte Matratzen und Polstermöbel, seine Frau Maria nähte Vorhänge, die bald sieben Kinder füllten Kissen. Die Auslieferung erfolgte per Handwagen bis nach Freiburg und Furtwangen. Zehn Jahre nach dem Start zwang ein Großbrand das junge Unternehmen zum Neustart. In dem großen Eckhaus in der Waldkircher Innenstadt, in dem Woerner Wohnen heute noch ansässig ist, gelang der Wiederaufbau. 1928 übernahm die Tochter Emma zusammen mit ihrem Mann Willy Thümmel, einem Tapeziermeister, das Geschäft. Ihr Sohn Edgar Thümmel und seine Frau Gertrud rückten 1959 beziehungsweise 1963 in die Geschäftsführung. Seit 1995 sind Felix Thümmel und seine Frau Dagmar am Ruder. Das Jubiläum feierten die dritte und die vierte Generation zusammen mit ihren 16 Mitarbeitern sowie vielen Geschäftspartnern und Kunden.
Vier Generationen Einrichter
Das Einrichtungshaus bietet heute auf rund 2.500 Quadratmetern Möbel, Leuchten, Heimtextilien, Haushaltswaren und Kunstgewerbe. „Wir arbeiten vorwiegend mit Herstellern zusammen, die sehr hochwertige Produkte fertigen“, sagt Dagmar Thümmel. Dazu zählen beispielsweise Schramm, Kettnacker und Interlübke. Außerdem betreibt Woerner nach wie vor eine Polster- sowie eine Nähwerkstatt und beschäftigt außer den Verkäufern auch Handwerker wie Schreiner, Polsterer und Näherinnen. Das Einrichtungshaus zählt fast 7.000 Stamm- und tausende weitere Kunden. Sie kommen aus einem Einzugsgebiet, das sich von der Schweizer und der französischen Grenze bis Offenburg und Furtwangen erstreckt. Ab und an liefert Woerner auch nach Stuttgart oder Frankfurt, in die Schweiz und nach Frankreich. Seit 1978 betreibt die Familie Thümmel ein zweites Geschäft: Der Mode- und Lederladen direkt gegenüber des Einrichtungshauses bietet Handtaschen, Portemonnaies, Reisegepäck, Gürtel sowie ausgefallene Mode und Schmuck.
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Bild oben: Gründer Emil Woerner mit Frau Marie, Tochter Emma und Schwiegersohn Willy Thümmel (von rechts). Bild unten: Dagmar und Felix Thümmel, Geschäftsführer in vierter Generation.