
Breisach. Der Badische Winzerkeller hat seinen Umsatz 2018 um rund sechs Prozent auf 47,6 Millionen Euro gesteigert. Das ist das dritte Plus in Folge und ein Zuwachs deutlich über dem Marktniveau. Der deutsche Weinmarkt legte vergangenes Jahr wertmäßig um 1,2 Prozent zu, der Sektmarkt verzeichnete einen Rückgang von 4,4 Prozent. Von diesem Trend blieb der Winzerkeller verschont, ganz im Gegenteil: Seine Sektmarke „Schloss Munzingen“ verzeichnete laut dem Vorstandsvorsitzenden Peter Schuster eine gegenläufige Bewegung und hat um 13 Prozent zugelegt. Die guten Umsatzzahlen sieht Schuster als „Konsequenz unserer Kommunikations- und Vertriebsanstrengungen“. Man habe in den zurückliegenden Jahren viel investiert, das vor drei Jahren eingeführte Markenkonzept „Die Sonnenwinzer“ komme gut an. Die Folge sei, dass der Winzerkeller vom Handel „wieder auf Augenhöhe wahrgenommen“ werde.
Lebensmitteleinzelhändler und Discounter sind die mit Abstand wichtigste Vertriebsschiene des Winzerkellers, rund 80 Prozent des Umsatzes erzielt er hier. Der Umsatz im Handel stieg vergangenes Jahr sogar um knapp sieben Prozent. Auch der Direktvertrieb an Privatleute entwickelte sich mit einem Plus von fast neun Prozent sehr positiv, während die Umsätze in der Gastronomie konstant blieben und im Fachhandel schrumpften. Der Export bleibt einstweilen – trotz scheinbar gewaltiger Steigerung von 85 Prozent – im mittleren sechsstelligen Bereich. „Das ist noch nicht genug. da wollen wir noch mehr“, sagte Schuster bei der Bilanzpressekonferenz des Winzerkellers Ende Juni. Die reine Exportmarke „Black Forest“ soll dabei helfen.
2018 gingen rund 22 Millionen Liter Most beim Winzerkeller ein, etwa ein Fünftel der Gesamtmenge der badischen Winzergenossenschaften. Zudem lagerte der Verbundbetrieb mehrere Millionen Liter fremd ein, weil die Kapazitäten vieler Weingüter und -genossenschaften für den großen Jahrgang nicht ausreichten. Die Traubenmenge stieg im Vergleich zum frostgeschädigten Vorjahr 2017 um über 70 Prozent und lag rund 40 Prozent über einer Normalernte. Die gute Ernte kam gerade recht, um die leeren Bestände aufzufüllen. Schon Ende 2018 verkaufte der Winzerkeller die ersten 2018-er Weine. Das aktuelle Geschäftsjahr laufe gut, der Vorstand hofft auf eine Umsatzsteigerung um wieder fünf bis sechs Prozent. Der Winzerkeller beschäftigte 2018 durchschnittlich rund 150 Mitarbeiter.
kat