Donaueschingen. Nach fast fünf Jahren Um- und Ausbau für rund 60 Millionen Euro wollte der Öschberghof 2020 wieder durchstarten: mit neuem Spa und Gourmetrestaurant, ausgebautem Golfplatz und deutlich mehr Zimmern (126 statt 73). Es kam bekanntlich anders, doch für das Donaueschinger Fünf-Sterne-Haus, das Aldi-Gründer Karl Albrecht 1976 als Golfclub samt Superiorhotel gebaut hat, waren Pandemie und Lockdown kein Grund, sein Personalkonzept zu ändern. Im Gegenteil: Die Zahl der Auszubildenden ist sogar noch gestiegen. „Man muss immer vorausschauend arbeiten“, sagt Geschäftsführer Alexander Aisenbrey. Er geht davon aus, dass er viele gute Leute braucht, die dem nach der Öffnung erwarteten Gästeandrang entsprechenden Service bieten. Deshalb hat der Öschberghof alle rund 380 festangestellten Mitarbeiter gehalten. Und deshalb holt er schon jetzt so viele wie möglich aus der Kurzarbeit, damit sie nicht in Lethargie verfallen. Die aktuell 81 Auszubildenden (9 mehr als ein Jahr zuvor) haben durchgehend gearbeitet, beispielsweise im Mitarbeiterrestaurant. Sie absolvieren klassische Ausbildungen als Köche, Restaurant- und Hotelfach- sowie -kaufleute oder auf höhere Gastronomie spezialisierte mit mehr Schule. Einige machen eine kombinierte Variante aus Ausbildung und Studium oder ein berufsbegleitendes Studium, neuerdings auch als Sportökonomen. Das Hotel hat passend zum Golfplatz ein umfangreiches Sportangebot, das auch Fußballbundesligisten und -nationalmannschaften gern als Trainingslager nutzen. Wie aber bekommt der Öschberghof seinen Nachwuchs? „Weil wir viel tun“, sagt Aisenbrey. Als Gründungsmitglied des Vereins „Fair Job Hotels“ setzt er auf ordentliche Bezahlung, minutengenaue Arbeitszeiterfassung und einen bunten Strauß an Extras. Die reichen vom Mitarbeiterrestaurant und -wohnungen über Jobräder bis zur Nutzung der hoteleigenen Sport- und Wellnessangebote. Außerdem übernimmt der Öschberghof sämtliche Kosten für Aus- und Weiterbildungen.
kat
Bild: Öschberghof-Geschäftsführer Alexander Aisenbrey