Rheinach (Schweiz). Wie Matthias Altendorf, Vorstandschef des auf Mess- und Automatisierungstechnik für Prozess und Labor spezialisierten Unternehmens, Mitte Mai mitteilte, war 2019 ein gutes Jahr für die Firmengruppe. Der Nettoumsatz stieg um acht Prozent auf 2,652 Milliarden Euro. Dabei kamen starke Wachstumsimpulse aus Asien. Nach dem nach wie vor größten Absatzmarkt USA hat China inzwischen Deutschland beim Umsatz überflügelt und liegt nun auf Platz zwei. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 3,9 Prozent auf 343,4 Millionen Euro, das Ergebnis nach Steuern um 14,3 Prozent auf 265,9 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote erreichte 75,6 Prozent (ein Plus von 4,6 Prozent). Die Firmengruppe ist praktisch frei von Bankschulden und dies trotz weltweiter Investitionen von 231 Millionen Euro. Endress + Hauser verfügt laut Finanzchef Luc Schultheiss über ein Liquiditätspolster von fast 800 Millionen Euro. Damit könne man, so Klaus Endress, Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, im Notfall von der Substanz zehren. Man wolle nämlich, dass möglichst alle an Bord sind, wenn der Wind sich dreht und es wieder vorwärts geht. Endress spielte damit auf die vom Virus bedingte Situation an, deren genaue Auswirkungen laut Matthias Altendorf noch nicht abschätzbar sind. Man sei aber mit einem nochmals gewachsenen Auftragsbestand ins Jahr 2020 gestartet und habe dank einer seit Jahren vorangetriebenen Digitalisierung des Unternehmens die „physische Distanz durch digitale und emotionale Nähe“ überbrückt. Bis zu 10.000 Mitarbeiter seien in der Spitze aus dem Homeoffice tätig gewesen. Kunden können die Website nutzen, um Geräte zu bestellen oder Aufträge zu verfolgen, und ein Onlinetool ermöglicht Support aus der Ferne mit Videounterstützung. Man habe die Materialverfügbarkeit gewährleisten, Transportketten intakt halten und die Kunden in allen Belangen unterstützen können.
Seine Beschäftigtenzahl hat das Unternehmen im vergangenen Jahr um 400 auf weltweit 14.328 erhöht. Kurzarbeit wolle man nach Möglichkeit weiter (bis Mitte Mai war sie nicht nötig) vermeiden, dramatische Einbrüche habe man bislang nicht erlebt. Zum Erfolg des Unternehmens hat auch die hohe Innovationskraft beigetragen. 318 Entwicklungen wurden erstmals zum Patent angemeldet, 7,6 Prozent des Umsatzes flossen in Forschung und Entwicklung, mehr als 1.100 Beschäftigte sind in diesem Bereich tätig.
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