Teningen-Nimburg. Die Geschichte der Firma Gschwander hätte schon nach zwei Jahren wieder zu Ende sein können. Denn August Gschwander, der das Unternehmen am 14. April 1969 in Glottertal mit einem gebrauchten Silosattelzug gestartet hatte, starb 1971 überraschend im Alter von 44 Jahren. Doch seine Frau Rosa und seine Kinder, darunter der damals 16-jährige Andreas August Gschwander, setzen sich mit aller Kraft dafür ein, die Firma zu erhalten. Mit Erfolg. Dieses Jahr feiert sie 50. Jubiläum – mit dem heute 64-jährigen Gschwander als Seniorchef. Die Firmengruppe selbst zählt laut Pressemitteilung zu den tragenden Säulen des Transportgewerbes in Südbaden und gilt als ausgewiesener Spezialist für Schütt- und Rieselgüter. Dazu zählen Baustoffe wie Sand, Kies und Zement, Futter- und Düngemittel für die Landwirtschaft, aber auch Lebensmittel wie Getreide oder Mehl. Dies war von Anfang an die Spezialität des Unternehmens.
Im Laufe der Geschichte haben sich Größenordnung und Reichweite erheblich verändert, auch weitere Geschäftszweige sind hinzugekommen – zum Beispiel der Palettentransport und das Standsilogeschäft. So hat Gschwander derzeit rund 400 Standsilos in Betrieb, die Kunden zur Verfügung gestellt werden. Meilensteine in der Geschichte waren die Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft 1979 und vor allem die Verlegung des Firmensitzes ins Gewerbegebiet von Teningen-Nimburg 1981. Dort ging es auf einem Areal von 3.000 Quadratmetern los, inzwischen umfasst die Betriebsfläche etwa 50.000 Quadratmeter. Auch die Zahl der Standorte ist gewachsen: Heute betreibt Gschwander Tochterfirmen in Ravensburg, Deißlingen und Dotternhausen bei Rottweil sowie im schweizerischen Rheinfelden, wo vor allem Verzollungen erledigt werden. In der Gruppe sind rund 280 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 170 in Nimburg. Zum Fuhrpark gehören rund 180 Zugmaschinen und circa 220 Auflieger. Der Jahresumsatz der Gschwander-Gruppe beläuft sich auf etwa 55 Millionen Euro. Rund 69.000 Transporte erledigt Gschwander pro Jahr für die Kunden, die vor allem in ganz Deutschland und europäischen Ländern wie der Schweiz, Frankreich, den Benelux-Staaten und Italien sitzen. Die Bau-, Agrar-, Chemie- und Lebensmittelbranche gehören zu den wichtigsten Kundengruppen. Und die Nachfolge des Unternehmens ist gesichert. Drei Mitglieder der dritten Generation sind bereits seit 2014 Mitgesellschafter des Familienunternehmens, und zwar Andreas August Gschwanders Kinder Andreas Gschwander (35) und Juliana Benthlin (29) sowie ihr Cousin Markus Reichenbach (38). Die Geschäftsführung teilen sich der Seniorchef und sein Sohn.
sum