Freiburg. M10 Solar Equipment GmbH – so heißt das im November 2021 gegründete Joint Venture des Freiburger Automatisierungsunternehmens M10 Industries AG und der Todtnauer Zahoransky AG, die unter anderem im Maschinenbau aktiv ist. Beide bündeln darin ihre Kompetenzen in den Bereichen Photovoltaik (PV) sowie Fertigungs- und Automatisierungstechnik. Herzstück des Start-ups ist eine neue Verschaltungsanlage, die klassische Siliziumsolarzellen nach der „Schindel-Matrix“-Technologie automatisiert zu PV-Modulen zusammensetzt. Mitarbeiter von M10 Industries und vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) haben diese innerhalb des Forschungsprojekts „Shirkan“ entwickelt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde. Um die neue Anlage im PV-Markt etablieren zu können, hat M10 Industries einen Partner gesucht und diesen in Zahoransky gefunden.
Wie funktioniert die M10-Schindel-Matrix-Solarzellen-Verschaltungsanlage? Vereinfacht erklärt, ordnet sie die PV-Zellen, die die Form von Solarzellstreifen haben, abstandsfrei, überlagernd und versetzt an und verbindet diese mit einem leitfähigen Kleber. So entsteht eine homogene Fläche in der Optik eines Mauerwerks. Über die weiteren Eigenschaften der PV-Module sagt Michael Kröffges, Business Development Manager bei M10 Industries: „Die Solarzellen sind so geschaltet, dass der Stromfluss nur punktuell ausfällt, wenn Laub oder Wolken für Schatten sorgen, und nicht in der gesamten Reihe unterbrochen wird. Daher erzeugen die PV-Module vergleichsweise mehr Strom.“ Die Verschaltungsanlage von M10 Solar Equipment kann sowohl flache als auch bis zu einem gewissen Grad gekrümmte Solarmodule herstellen, neben Quadraten und Rechtecken sind auch Dreiecke möglich. „Durch diese Flexibilität können Architekten die Module zum Beispiel großflächig in Hausfassaden einplanen und somit unscheinbar ästhetisch implementieren. Auch der Einsatz auf Autodächern und der Außenhaut von Schiffen ist denkbar.“
Die erste Anlage hat M10 Solar Equipment bereits verkauft. Aktuell arbeiten 20 Mitarbeiter in Freiburg daran, diese bis zum Frühsommer 2022 in Serie fertigen und vertreiben zu können. Zielmarkt ist Europa. Mit diesem Fokus solle die gerade wieder erwachte Solarindustrie auf dem Kontinent gestärkt werden, betont Michael Kröffges.
ks
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Die M10-Schindel-Matrix-Solarzellen-Verschaltungsanlage, für die das Joint Venture gegründet wurde.