„Bei uns gibt es keine ‚Karriereleiter‘, sondern ein Karriereklettergerüst“, sagt Markus Herbstritt, Vorstandsmitglied der FSM AG in Kirchzarten. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels werden auch Quereinsteiger- und -kletterer immer wichtiger.“ Die Unternehmensstruktur des Elektronikherstellers ist eine besondere. „Wir sind selbstorganisiert. Das heißt, wir haben keine Chefs, keine Teamleiter, keine Hierarchien“, erläutert Ramona Rudiger aus dem Personalteam von FSM.
Bereits bei Gründung des Unternehmens 1989 war das erklärte Ziel, in flachen Hie-rarchien zu arbeiten. FSM ist jedoch schnell gewachsen – von einst drei auf in der Zwischenzeit 140 Mitarbeiter.
So wurde 2019 die Firmenstruktur neu durchdacht und überarbeitet. Herausgekommen ist eine Organisationsform, die nicht der klassischen Pyramide entspricht: „Unser Organigramm ist rund – es gibt kein oben und unten. Es gibt nur innen und außen“, erläutert Herbstritt. Außen sind die interdisziplinären Teams, die direkt am Markt arbeiten und wie kleine Mini-Unternehmen agieren – auch Peripherie genannt. Hier arbeiten Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen von Entwicklung bis Produktion zusammen. Das macht eine direktere und schnellere Kommunikation untereinander möglich. Innen befinden sich die sogenannten Zentrums-Teams, die die Peripherie mit ihren Produkten und Leistungen unterstützen. Beispielsweise Elektronikfertigung, IT, Marketing, Personal. „Jeder hat bei uns sein eigenes Könnertum, jeder kann in seinem Bereich die Führung übernehmen – ganz den persönlichen Qualitäten entsprechend“, führt Markus Herbstritt weiter aus.
Formal hat die Aktiengesellschaft drei Führungskräfte, die den Vorstand bilden – Konrad Molz, Benjamin Schlegel und Markus Herbstritt. Alle drei arbeiten fest in den Teams mit: „Im Prinzip sind wir wie Schiedsrichter beim DFB, wir achten auf die Einhaltung unserer Unternehmenswerte, dass der Raum für das selbstorganisierte Arbeiten offen bleibt und dass alles gesetzeskonform ist. Wir sind Ansprechpartner, wenn rechtliche Themen aufkommen, und bilden natürlich die Schnittstelle zum Aufsichtsrat. Sobald wir aber intern agieren, sind wir alle gleich.“ – Für dieses ungewöhnliche Konzept gab es einen Jobmotor in der Kategorie „20-199 Arbeitsplätze“.
ak
Bild: FSM-Personalerin Ramona Rudiger und Vorstand Markus Herbstritt