Freiburg. Auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz der Schwarzwaldmilch GmbH in Freiburg präsentierten Geschäftsführer Andreas Schneider und Aufsichtratsvorsitzender Markus Kaiser neben den Geschäftszahlen auch stolz die neuesten Produkte des Unternehmens. Erst vor wenigen Wochen brachte die Genossenschaftsmolkerei einen „Milch + Hafer“-Drink sowie eine „Milch + Hafer“-Joghurtalternative – mit je 50 Prozent Milch- und Haferanteil – auf den Markt, laut Schneider das erste Hybridprodukt dieser Art in Deutschland.
Bereits im Vorjahr wurde mit „Schwarzwaldmilch Protein“ eine komplett neue Produktlinie eingeführt, die sich laut Schneider „bereits gut im Markt etabliert hat“. Auch die Biolinie hat das Unternehmen weiterentwickelt, so erzielte etwa die Produktlinie Bio-Heumilch ein Plus von 8,8 Prozent. Überhaupt konnte das Markensortiment mit einem Absatzplus von 7,5 Prozent abschließen: „Wir wachsen rein ertragsorientiert und nicht über Aktions- oder Niedrigpreise“, erklärte Geschäftsführer Schneider. Dies zeige sich am deutlichsten darin, dass der Gesamtumsatz 2021 um 5,4 Prozent auf rund 230 Millionen Euro (Vorjahr: 220 Millionen) gestiegen ist, bei gleichzeitig leicht gesunkenem Absatz. Die Konzernbilanzsumme betrug 97 Millionen Euro (2020: 95,1 Millionen), der Konzernbilanzgewinn 2,2 Millionen Euro (Vorjahr: 4,4 Millionen).
Die Zahl der Schwarzwaldmilch-Betriebe sei deutlich zurückgegangen, viele Höfe stellten aus diversen Gründen den Betrieb ein: 919 Genossenschaftsbetriebe (2020: 966) belieferten 2021 das Unternehmen mit Milch, 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Für ihre Milch erhielten die Bauern durchschnittlich 41,12 Cent/kg brutto, der Bio-Milchauszahlungspreis lag bei 58,30 Cent/kg brutto – beides laut Schneider im deutschen Vergleich deutlich über dem Schnitt. Die Milchpreiserhöhung decke die Kosten der Milchbauern jedoch gerade so, da die Preise für Dünger, Treibstoff und Futter stark angestiegen seien.
Das Projekt „Käsemanufaktur“ in Titisee war Ende 2021 in der zweiten Planungsstufe beendet worden. Die Kostenexplosion vor allem bei den Baukosten habe das Unternehmen zu dieser Entscheidung geführt. Die aktuellen politischen Entwicklungen zeigten noch deutlicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, wie Schneider ausführte.
Die Schwarzwaldmilch-Gruppe beschäftigt insgesamt 428 Mitarbeiter (Stand Juni 2022), davon 115 in Offenburg (Milchpulverprodukte) und 313 in Freiburg (Frischmilchprodukte).
ak
Bild: Geschäftsführer Andreas Schneider (links) und Aufsichtsratsvorsitzender Markus Kaiser bei der Präsentation der 2021er Geschäftszahlen.