Freiburg. Wie der Badenova-Vorstandsvorsitzende Thorsten Radensleben Ende Juli mitteilte, hat der Energieversorgers im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um über acht Prozent auf 1,082 Milliarden Euro und den Bilanzgewinn um knapp drei Prozent auf 53,3 Millionen Euro steigern können. Basis dafür waren der Verkauf von 3.676 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom (plus 9,8 Prozent), von 10.007 Millionen kWh Erdgas (minus sechs Prozent) sowie der Wärmeabsatz von 317 Millionen kWh und der Wasserabsatz von 20 Millionen Kubikmetern.
Der Gewinn von Badenova wird unter anderem an die 97 Gesellschafterkommunen sowie den Großaktionär Thüga ausgeschüttet. Eine ganze Reihe von Städten und Gemeinden waren Anteilseigner von Badenova aufgrund des sogenannten Kompas-Beteiligungsmodells geworden, innerhalb dessen es die Möglichkeit gab, stille Beteiligungen zu zeichnen, die relativ hohe Verzinsungen erbrachten. Diese Option nun hat Badenova aufgrund einer einvernehmlichen Einigung mit der Landesenergie-Kartellbehörde zurückgenommen, die diese für wettbewerbswidrig gehalten hatte. Badenova gibt den betroffenen 45 Städte und Gemeinden jetzt die Möglichkeit, ihre stillen Beteiligungen in Kommanditanteile in gleicher Höhe umzuwandeln.
Die Badenova-Investitionen im vergangenen Jahr haben mit 113,8 Millionen Euro (Vorjahr 72,1 Millionen) Rekordniveau erreicht. Dabei flossen 34,5 Millionen Euro ins Erdgasnetz, 18,5 Millionen Euro in den Strombereich und 6,7 Millionen Euro in die Wasserversorgung. Auf die Wärmenetze und Anlagen entfielen 11,8 Millionen Euro. Außerdem beteiligte sich Badenova mit 44,45 Prozent am elsässischen Stadtwerk Caleo S.A. sowie am IT-Dienstleister Freinet, erneuerte wesentliche IT-Systeme und baute ein neues Verwaltungsgebäude. Erstmals hat das Unternehmen die von ihm ausgelöste regionale Wertschöpfung errechnen lassen und kommt auf eine Summe von 293 Millionen Euro für Waren, Dienstleistungen, Gewinnausschüttungen, Gehälter, Steuern und Abgaben. Allein 91 Millionen Euro flossen durch Steuern und Abgaben in die Kommunalhaushalte. Badenova beschäftigte im vergangenen Jahr durchschnittlich 1.452 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.397), darunter 67 Auszubildende.
Und noch eine grenzüberschreitend interessante Meldung: Als erste deutsch-französische Kooperation in der „Post-Fessenheim“-Ära planen Badenova (Freiburg) und ihre französische Partnerfirma Tryba Energy (Mertzwiller) bei Réguisheim ein großes Solarkraftwerk mit über 20 Megawatt peak. Das Projekt erfordert Investitionen von 16 Millionen Euro und wird auf einer 23 Hektar großen Fläche einer ehemaligen Kiesgrube entstehen. Der Baustart soll 2021 sein, 2022 soll die Anlage erstmals Strom ins Netz einspeisen. Tryba entwickelt seit 2008 Solarparks in Frankreich sowie weltweit (zuletzt in Uganda und in der Ukraine) und betreibt und wartet in Frankreich mehr als 300 Solarkraftwerke.
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