Die Freiburger Brauerei Ganter GmbH & Co. KG hat unter www.gantergastrojobs.de eine Onlinestellenbörse für die Hotellerie- und Gastrobranche gestartet. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Detlef Frankenberger über ihren Sinn und Zweck.
Herr Frankenberger, wie kam es zu der Idee, als Brauerei ein eigenes Jobportal aufzusetzen?
Detlef Frankenberger: Ganter ist eine stark regional verwurzelte Brauerei, die als Unternehmen einen großen Teil des Umsatzes über das Gastronomiegeschäft erzielt. Deswegen waren wir stark von Corona betroffen und fühlen selbst, wie Corona den Fachkräftemangel verschärft hat. Servicekräfte und Minijobber haben sich in der erzwungenen Pause nach Jobalternativen umgesehen und in den neuen Tätigkeiten Gefallen gefunden. Alle Betriebe kennen das Problem, bei uns ist es nur besonders schlimm. Auch mehr Teilzeit ist gefragt. Das sind einfach Veränderungen, mit denen man sich auseinandersetzen muss – auch wenn das für uns Mittelständler hart sein kann.
Im Gespräch mit unseren Kunden kam oft die Rückmeldung, dass ‚normale‘ Jobbörsen für ihre Zwecke zu unspezifisch sind. Da haben wir uns gedacht, es wäre gut, wenn wir konstruktiv versuchen, die Probleme unserer Kunden zu lösen. So ist die Idee für eine eigene Jobbörse entstanden.
Was haben Gastrobetriebe von der Jobbörse?
Große Onlinebörsen sind oft so teuer, dass ein kleines Café oder Restaurant sich das kaum leisten kann. Bei uns kann man ab 9,99 Euro eine Anzeige für vier Wochen schalten. Zudem kann man neben seiner Anzeige auch ein kleines Unternehmensporträt stellen oder ein Video vom Betrieb hochladen. Ich denke, das ist in einer hart umkämpften Branche eine gute Sache, um sich als Unternehmen darzustellen. Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, sich per digitalen Suchagenten über neue Stellen informieren zu lassen und können favorisierte Jobangebote speichern.
Verdienen Sie etwas an der Börse?
Nein, durch den Anzeigenpreis decken wir in etwa unsere Kosten. Die Umsetzung des Portals erfolgte in Zusammenarbeit mit einer externen IT-Firma, dem Softwarehaus ‚evolver portals‘ aus Chemnitz. Dort haben wir ein customized Softwaremodul eingekauft, das von uns einfach zu pflegen ist.
Wie wollen Sie die Börse bekannt machen?
Wir haben gute Kontakte zum Studierendenwerk und hoffen, dass die Dehoga die Plattform bei sich einbindet. Und natürlich verfügen wir über ein eigenes Netzwerk.
Ist das nur für Südbaden gedacht?
Nein, das ist ein offenes System. Jeder kann sich eintragen, also auch Betriebe zum Beispiel aus Hamburg oder Berlin und solche, die kein Kunde bei Ganter sind. Wenn wir über die Börse in Kontakt mit Gastrobetrieben kommen, die Ganter noch nicht kennen und uns so schätzen lernen, wäre das natürlich ein schönes Plus. Aber der Vertriebsgedanke stand wirklich nicht an erster Stelle. Wir möchten unseren Kunden einen guten Dienst erweisen.
db