Wie sich ein Berufsalltag mit Behinderung gestaltet, kennt Armin Ruser aus eigenem Erleben. Der Gründer und Chef des Marketing- und Beratungsunternehmens „AHA Factory“ in Weil am Rhein ist seit einem Motorradunfall im Rollstuhl unterwegs und rät allen Beteiligten – Unternehmen, Kunden, Mitarbeitern – zu einer unverkrampften Offenheit: „Wenn man über die Einschränkung spricht, findet sich immer eine Lösung.“ Wenn es sein musste, habe man ihn auch schon eine Treppe raufgetragen. Die Menschen seien extrem kooperativ.
Dass sich Betriebe dem Thema Inklusion trotzdem eher zurückhaltend widmen, erklärt er sich mit der allgemeinen Überlastung. „Wir haben alle viel um die Ohren mit unseren Kernthemen. Da kommt man nicht von allein drauf, noch eine weitere Baustelle aufzumachen.“ Insofern könnte das neue Gesetz immerhin zur Folge haben, dass mehr Leute aufmerksam werden und mal drüber nachdenken.
„Ich glaube, wir brauchen auf allen Seiten ein positives Mindset, um dem Thema einen guten Dreh zu geben.“ Wenn etwas beladen und problematisch daherkomme, winke man doch ab, solange man noch die Wahl habe, so seine Einschätzung. „Wir brauchen eine Diskussion über das Thema.
Was wir nicht brauchen, sind Vorwürfe. Dann können wir auch zu einer guten Lösung finden.“
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