Kehl. Das anhaltende Niedrigwasser vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2018 hat zu einem Rückgang des wasserseitigen Güterumschlages im Rheinhafen Kehl um 3,7 Prozent auf 3.445.472 Tonnen geführt. Der Rückgang wäre noch höher, würde für 2018 die gleiche Zählweise wie noch im Jahr 2017 und den Vorjahren angewendet. Da wurde der Güterempfang beim Innerhafenverkehr nämlich nicht mitgezählt, im Jahr 2018 ging er in die Statistik ein. Nach der alten Betrachtungsweise wäre der Güterumschlag sogar um 16 Prozent zurückgegangen. Das Niedrigwasser, das die Rheinschifffahrt deutlich behindert hat, hat im Kehler Hafen wiederum zu Transportverlagerungen auf die Bahn geführt. Dadurch stieg der Güterverkehr auf den Hafengleisen um 8,1 Prozent auf 2.513.946 Tonnen. Vom Niedrigwasser, so führt der Kehler Hafenbericht aus, waren natürlich auch die anderen Rhein- und ebenfalls die Neckarhäfen betroffen. Mannheim musste einen Rückgang um fast 23 Prozent hinnehmen, Karlsruhe um über 11 Prozent, Breisach gar um 25 Prozent und Weil um knapp 11 Prozent. Heilbronn traf es ebenso (minus 11 Prozent) wie Stuttgart (minus 26 Prozent) und den Kehler Nachbarhafen Straßburg, der ein Minus um über 26 Prozent auf 5.882.337 Tonnen meldete.
3.620 Schiffe wurden 2018 im Hafen Kehl registriert, 16 mehr als 2017, die durchschnittliche Lademenge aber ging um 17 Prozent auf 951 Tonnen zurück – auch hier war das Niedrigwasser der Grund.
2.745.152 Tonnen die weitaus am meisten wasserseitig umgeschlagene Gütergruppe. Allerdings ist darin der statistisch bislang nicht erfasste Empfang beim Innerhafenverkehr (von einer Hafenbeckenseite zur anderen oder von einem Hafenbecken zum anderen) enthalten. Er hat sich auf über 500.000 Tonnen belaufen. Ohne ihn hätte man auf einen Rückgang von 15,3 Prozent blicken müssen. Feste Brennstoffe, Baustoffe, Mineralölprodukte und die Gruppe der übrigen Güter mussten durchweg Verluste hinnehmen, lediglich beim Getreide (61.508 Tonnen) gab es eine Zunahme um über 20 Prozent. Die Zahl der per Schiff umgeschlagenen Containereinheiten (TEU, Twenty Foot Equivalent Unit) stieg leicht auf 33.627, die Tonnage, der in ihnen umgeschlagenen Güter ging jedoch zurück. Zählt man die über Lkw und Bahn abgewickelten Container hinzu, kommt das Terminal Kehl auf eine Verkehrsleistung von fast 139.000 TEU, und dies war ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von annähernd 30 Prozent. Erfreulich ist die Bilanz bei der Beschäftigung und den Arbeitsplätzen im Hafen. 4.518 Arbeitsplätze wurden registriert, so viel wie nie zuvor in der 118-jährigen Kehler Hafengeschichte. Gegenüber 2017 ist das ein Zuwachs von 4,7 Prozent. Der Anteil der Grenzgänger hat sich leicht auf 18,1 Prozent aller Arbeitsplatzinhaber erhöht.
orn