Neuhausen ob Eck. Elektronische Baugruppen sind gefragt bei der Schubert System Elektronik GmbH. Sie werden im Großteil ihrer industriellen Computersysteme für Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Lebensmittel- und Medizintechnik verbaut. Deren Herstellungsprozess ins Unternehmen zu integrieren, hat den Mittelständler 2,2 Millionen Euro gekostet: Zwei Drittel davon flossen in die neue Produktionslinie, mit der die elektronischen Baugruppen gefertigt werden, der Rest in den Umbau der Infrastruktur am Hauptsitz in Neuhausen ob Eck.
Dort und am Standort Deggendorf entwickeln und produzieren 170 Mitarbeiter kundenspezifische Industrie-4.0-Lösungen – und seit Februar auch einen Teil der dafür benötigten elektronischen Baugruppen. „Wir haben bereits vor zwei Jahren die strategische Entscheidung getroffen, unabhängiger von externen Fertigungsdienstleistern zu werden“, sagt Geschäftsführer Matthias Klein (Bild). Dass dadurch die negativen Folgen globaler Lieferengpässe gemindert werden können, sei ein positiver Nebeneffekt. Primär möchte er mit diesem Schritt sensibles Firmenwissen besser schützen und das Unternehmen stärker als Anbieter sicherer Computertechnik „Made in Germany“ positionieren. „Kunden lassen Sicherheitsaspekte zunehmend in ihre Kaufentscheidungen einfließen. Hauptsache günstig war gestern“, erklärt der 47-Jährige, für den es kein Widerspruch war, in der Krise zu investieren. „Wir profitieren heute von einer höheren Wertschöpfungstiefe, können flexibler auf Marktanforderungen reagieren und neben Mustern und Prototypen auch kleinere Losgrößen fertigen.“
Schubert System Elektronik plant, sein Portfolio zu erweitern und rechnet aufgrund des Marktzuwachses damit, seinen Umsatz binnen fünf Jahren zu verdoppeln.
ks