Furtwangen. Die Scherzinger GmbH & Co. KG entwickelt sich sehr positiv. Der Furtwanger Zahnradpumpenhersteller hat seit 2010 jedes Jahr durchschnittlich acht Prozent mehr umgesetzt. Dieses Jahr soll der Umsatz laut Geschäftsführer Matthias Derse in Furtwangen bei 26,5 Millionen Euro liegen, in der Gruppe inklusive der Scherzinger-Standorte in China und Kanada bei rund 30 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter in Furtwangen ist in den vergangenen acht Jahren von knapp 110 auf 170 gestiegen. Deshalb baut Scherzinger jetzt. Aktuell entsteht ein Produktionsgebäude im interkommunalen Gewerbegebiet Neueck, etwa drei Kilometer vom Firmensitz in Furtwangen entfernt.
In den vom Gutachter Architektenbüro Carré realisierten Neubau soll im Herbst 2019 die Serienfertigung von Pumpen für Lkw, Busse und Pkw einziehen, die derzeit in einem angemieteten Gebäude untergebracht ist. Die sogenannte Manufaktur, also die Fertigung kleiner Serien, bleibt ebenso im Stammhaus wie die Entwicklung, der Vertrieb und die Verwaltung. Der Neubau besteht in großen Teilen aus Holz, auch weil dieser Werkstoff eine extreme Tragfähigkeit hat, was angesichts der Schneelast in über tausend Meter Höhe wichtig ist, wie Architekt Klaus Wehrle betont. Das Gebäude kostet rund fünf Millionen Euro, misst rund 2.900 Quadratmeter und verdoppelt damit die Firmenfläche. Inklusive Grundstück und neuen Maschinen investiert Scherzinger insgesamt über sechs Millionen Euro.
Scherzinger produziert vor allem Standheizungspumpen für Lkw, Schmierungspumpen für verschiedene Anwendungen des Maschinen- und Anlagenbaus, Ölpumpen für Hochleistungssportwagen sowie Edelstahlpumpen für die Chemie- und Verfahrenstechnik. Das Unternehmen wurde 1937 gegründet, 2002 das Werk im kanadischen Ontario und 2013 die Produktion im chinesischen Kunshan. Fünf Niederlassungen und zwanzig Vertriebspartner zählen heute zur Firmengruppe, die insgesamt 210 Mitarbeiter beschäftigt. 2011 trat Matthias Derse in die Geschäftsführung ein, seit 2014 ist er alleiniger Geschäftsführer.
kat