Spaichingen. Thomas Heinemann und die fünf festen Mitarbeiter seines Unternehmens Light & Sound haben wieder viel zu tun, in den Monaten September und Oktober konnten sie die Kurzarbeit ganz aussetzen. Der Umsatz jedoch liegt weit unter dem des Vorjahres. Mit 90 Prozent beziffert Firmengründer und -inhaber Heinemann die Einbußen. Light & Sound ist ein Eventdienstleister. Diese Branche ist in besonderem Maße von der Coronapandemie betroffen (siehe auch WiS 9/20), wenngleich viele Unternehmen äußerst agil auf die neue Situation reagiert haben.
Light & Sound beispielsweise hat ein Format für Online- und Hybridveranstaltungen entwickelt, das dem Spaichinger Unternehmen sogar einige neue Kunden wie die Mannheimer ABB AG beschert hat. Unter der Marke „360 Grad raus“ bieten Heinemann und seine Mitarbeiter Livestreamings beispielsweise für Messen, Kongresse und Schulungen oder auch für Konzerte, Ausstellungen und Sportveranstaltungen an. Gesendet aus dem eigens aufgebauten Studio oder von anderen Orten. Diese Aufträge bringen zwar deutlich weniger ein als klassische Präsenzevents, aber sie sichern dem 2002 gegründeten Unternehmen gerade das Überleben. Sein Vorteil: Es sitzt in eigenen Räumen. Erst 2019 hat Light & Sound ein neues, 1.400 Quadratmeter großes und 1,3 Millionen Euro teures Gebäude in Spaichingen bezogen. Es braucht viel Platz für sein Equipment, die Bühnen-, Licht- Ton- und Videotechnik.
Das Unternehmen steht normalerweise auf den drei Standbeinen Events, Messebau und Installationen. Die ersten beiden Geschäftsfelder hat die Pandemie weitestgehend zum Erliegen gebracht. Dafür sorgte die Ausstattung beispielsweise von Klassenzimmern, Besprechungs- oder anderen Räumen mit Beamern und Übertragungstechnik in der Zeit des Lockdowns für wichtige Aufträge. Wie es weitergeht? „Im Moment ist alles unplanbar“, sagt Thomas Heinemann. Täglich gebe es neue Herausforderungen. Er müsse noch schneller, noch flexibler reagieren und ist sich doch sicher: „Wir werden überleben.“
ine