
Tuttligen. Die KLS Martin Gruppe hat 2020 leichte Einbußen beim Umsatz verzeichnet. Das familiengeführte Medizintechnikunternehmen mit Sitz in Tuttlingen erwirtschaftete einer Pressemitteilung zufolge vergangenes Jahr 288 Milionen Euro, das waren circa vier Prozent weniger als 2019. Im internationalen Branchenvergleich und angesichts der weltweiten Pandemie sei man jedoch zufrieden mit dem Verlauf des Geschäftsjahres, heißt es dazu. Im US-amerikanischen Markt und in einigen europäischen Märkten konnte sogar ein leichtes Umsatzplus erreicht werden.
KLS Martin entwickelt und produziert Produkte für die Chirurgie, vor allem in den Bereichen Implantate und Elektromedizin. Zum Sortiment zählen chirurgische Laser, Sterilisationscontainer, Operationsleuchten sowie über 16.000 chirurgische Instrumente. Die in Mühlheim, Freiburg, Tuttlingen und Penang produzierten Produkte werden in über 140 Länder weltweit vertrieben. Der Exportanteil liegt bei rund 90 Prozent. Die Firmengruppe beschäftigt weltweit rund 1.600 Mitarbeiter, die Mehrheit davon in Deutschland. Es gibt eigene Tochter- und Partnerunternehmen in den USA, in Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Japan, Australien, Brasilien, Mexiko, Malaysia, China und Indien sowie Repräsentanzen in Russland und Dubai.
Im April 2020 hat die Firma Karl Leibinger aus Mühlheim den maßgeblichen Geschäftsbetrieb der Firma Stuckenbrock und deren Anteile an Gebrüder Martin übernommen. Dadurch befinden sich nun alle Unternehmen der KLS Martin Gruppe vollständig im Besitz der Familie Leibinger. Im Juli wurde nach intensiver Planungs- und 15-monatiger Bauzeit das „Gebäude 70“ in Mühlheim bezogen. In dem 5.400 Quadratmeter großen Neubau sind auf drei Ebenen Arbeitsplätze für die Entwicklung und Produktion von Implantaten und Biomaterialien entstanden. Die Investitionen dafür beliefen sich auf 13 Millionen Euro. Es war damit die bislang größte Einzelinvestition.
Für das laufende Jahr plant die KLS Martin Gruppe ein Umsatzwachstum im oberen einstelligen Bereich. „Insbesondere in den Bereichen virtuelle Planung von chirurgischen Eingriffen und patientenspezifische Implantate erwarten wir weiterhin ein überdurchschnittliches Wachstum“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter Christian Leibinger.
ine