Dogern. Ein Rechenschieber, Fachliteratur, ein Schreibtisch mit zwei Stühlen und eine große Zeichenmaschine, die noch aus seinem Studium stammte: Damit begann Diplom-Ingenieur Hans-Peter Tillig, unterstützt von seiner Frau Erna in der Buchhaltung, vor 50 Jahren seine Selbständigkeit. Untergebracht war das „Ingenieurbüro Tillig“ im gemeinsamen Wohnhaus in Dogern. Die kleine Gemeinde im Landkreis Waldshut ist auch heute noch Standort des Unternehmens. Doch das hat sich in den vergangenen 50 Jahren ordentlich verändert.
Dabei besinnt sich das Unternehmen auf seine Werte als familiärer Betrieb, verdeutlicht Ralf Mülhaupt. Der Diplom-Ingenieur übernahm 2004 die Geschäftsführung, nachdem er 1997 als Teilhaber eingestiegen war. So wurden bei der Feier anlässlich des Jubiläums etliche Kollegen ausgezeichnet, die seit mehr als 20 Jahren Teil des Teams sind. Auch der erste Mitarbeiter des Unternehmens, Bernhard Kunzelmann, gehört dazu, so Mülhaupt erfreut. 1974 wurde er eingestellt und ist „heute noch aktiv und als ‚wandelndes Lexikon‘ ein gefragter Berater und Unterstützer“.
Die Fachgebiete der Tillig Ingenieure GmbH umfassen Wasserwirtschaft, Verkehr, Ingenieurbau, Vermessung und Freianlagen, erläutert Carolin Mülhaupt, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist: „Unsere Kompetenz reicht von der Planung über die Ausschreibung, die Auswahl der beteiligten Unternehmen und die Begleitung der Bauarbeiten bis zu deren Abschluss.“ Da es in der Regel aufwendige Projekte sind, fokussiert man auf den eigenen Landkreis. „Wir wollen nah an unseren Kunden und deren Vorhaben sein“, sagt sie.
Zu den erfahrbaren Projekten der Tillig Ingenieure zählen zum Beispiel der fünfarmige Kreisverkehr am Knotenpunkt von B27, K6580 mit Gewerbegebiet und einer Ortsstraße in Lottstetten. Begehbar ist die „Laufenburger Acht“. Für das Projekt eines grenzüberschreitenden Rheinuferweges zwischen Laufenburg (Baden) und Laufenburg (Aargau) wurden technische Bauwerke wie Hängeseilbrücken und Uferstege geplant, gefertigt und mit einem Hubschrauber eingeflogen. Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausschreibung und die örtliche Bauüberwachung lagen jeweils bei den Spezialisten aus Dogern.
Geleitet wird Tillig Ingenieure seit 2021 von Ralf Mülhaupt, seinen Söhnen Patrick und Tobias sowie Andree Binninger. Dort und in der assoziierten Tillig Geomatics GmbH arbeiten 25 Menschen. Ein Erfolg, der auf einer simplen Basis beruht, so Ralf Mülhaupt: „Flache Hierarchien und gegenseitige Wertschätzung.“
Text: mrk
Bild: Doris Dehmel
Bild: Drei Generationen Tillig Ingenieure beim Jubiläum: Beate und Ralf Mülhaupt, Patrick Mülhaupt, Andree Binninger, Tobias Mülhaupt, Erna und Hans-Peter Tillig (v.l.)