Donaueschingen. Der technologische Wandel, unter anderem der Vormarsch der Elektromobilität, verlangt auch von den Automobilzulieferern in Südbaden, große Veränderungsprozesse zu gestalten. Die IMS Gear SE & Co. KGaA, Zahnrad- und Getriebespezialist mit Hauptsitz in Donaueschingen, setzt in diesem Kontext strategisch zum einen auf das Thema Diversifizierung, zum anderen auf Innovationen.
Die Automobilbranche bleibe ein Schwerpunkt für IMS Gear, erklärte Vorstand Bernd Schilling im Rahmen der Jahresbilanz. „Mittel- bis langfristig bietet uns dieser Markt weiterhin Wachstumschancen.“ Von Vorteil sei dabei, dass IMS Gear in Bezug auf seine Produktpalette weitestgehend unabhängig von der Antriebstechnologie der Fahrzeuge ist, egal, ob Verbrenner, Hybrid oder reiner Elektromotor.
Gleichzeitig stärkt das Unternehmen seine Aktivitäten im Non-Automotive-Bereich. Mittelfristig könne sich der Anteil von Industrieanwendungen am Gesamtumsatz von heute rund zehn auf etwa 30 Prozent erhöhen, so die Prognose des IMS-Gear-Vorstands. In diesem Geschäftszweig sei das Unternehmen bereits seit Jahrzehnten erfolgreich mit Planetengetrieben aktiv.
Um seine Innovationskraft zu stärken, hat IMS Gear die Unternehmensbereiche Forschung und Entwicklung, Testlabor und Industrial Engineering, die zuvor über mehrere Standorte verteilt waren, im Technikzentrum in Donaueschingen zusammengeführt und weiter ausgebaut, erklärte Vorstandskollege Wolfgang Weber. Auch das Ausbildungszentrum ist seit Frühjahr 2021 dort angesiedelt. Im kaufmännischen und vor allem technischen Bereich bildet der international aufgestellte Zahnrad- und Getriebespezialist rund 200 junge Menschen in mehreren Ausbildungsberufen und Studiengängen aus.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hat IMS Gear seinen Umsatz im Jahr 2021 laut Pressemeldung auf rund 460 Millionen Euro gesteigert, nach 440 Millionen Euro im Vorjahr, und einen Jahresgewinn (EBT/Ergebnis vor Steuern) von 15 Millionen Euro erzielt. Weltweit beschäftigt der Konzern insgesamt 3.100 Mitarbeiter, davon 1.700 an den deutschen Standorten in Donaueschingen (1.000), Villingen-Schwenningen (450), Eisenbach (200) und Trossingen (70).
Nach dem coronabedingten Krisenjahr 2020 und dem „Erreichen des Zielkorridors“, den man sich für 2021 gesteckt hatte, so IMS-Gear-Vorstand Dieter Lebzelter, geht man in der Führungsetage in Donaueschingen auch für das laufende Jahr von einem profitablen Wachstum aus. „Wir peilen vorsichtig-optimistisch eine Umsatzsteigerung um bis zu zehn Prozent an“, so Lebzelter.
Der Krieg in der Ukraine ist für die Geschäftsentwicklung von IMS Gear nicht von Belang. Wolfgang Weber sagte dazu: „Da wir weder Kunden- noch Lieferantenbeziehungen nach Russland und in die Ukraine haben und auch keine Produktionsstandorte in diesen beiden Ländern unterhalten, hat der Ukraine-Krieg keine unmittelbaren Auswirkungen auf IMS Gear.“
bb