Offenburg. Die Huber Kältemaschinen AG hat dazu beigetragen, dass die Firma Biontech Ende April als erstes Unternehmen in Deutschland die klinische Studie für einen Covid-19-Impfstoff starten konnte. Denn der Offenburger Spezialist für Temperiertechnik zählt die Mainzer Forscher zu seinen Kunden. Vor einigen Wochen erst hat Huber sehr kurzfristig mehrere sogenannte Unistate (besonders dynamische Temperiersysteme) an Biontech liefern können, die im Herstellungsprozess eines möglichen Impfstoffes benötigt wurden. Geräte von Huber sind auch anderweitig im Zusammenhang mit der Pandemie gefragt: Pharmafirmen nutzen sie bei der Herstellung von Chemikalien für Coronatests. Und auch bei der Produktion medizinischer Geräte und Schutzausrüstung kommt Temperiertechnik aus Offenburg zum Einsatz, beispielsweise für Material- und Funktionstests oder zur Qualitätssicherung, wie das Unternehmen mitteilt. Dadurch erlebt Huber derzeit eine kleine Sonderkonjunktur und ist noch gut ausgelastet, obwohl die Nachfrage insgesamt aufgrund der Pandemie „leicht rückläufig“ ist, wie Marketingleiter Michael Sauer berichtet. „Kurzarbeit konnte bislang vermieden werden“, sagt Sauer. Und es sei „durchaus vorstellbar, dass es nochmal einen Schub gibt, sobald die ersten Impfstoffe gegen Covid-19 in die Massenproduktion gehen“.
Huber Kältemaschinen zählt zu den international führenden Anbietern von sehr genauen Temperiergeräten, die Forscher verschiedener Branchen nutzen, um zu testen, wie sich Stoffe bei extremen Temperaturen verhalten. Zu den Kunden zählen neben Universitäten sowie Chemie- und Pharmafirmen auch viele Automobilbauer, Lebensmittel- und Kosmetikproduzenten sowie Leiterplattenhersteller. Huber wurde 1968 gegründet und wird heute in zweiter Generation geführt. Das Familienunternehmen hat 2019 mehr als 65 Millionen Euro umgesetzt und beschäftigt etwa 350 Mitarbeiter. Derzeit entsteht am Firmensitz in Offenburg-Elgersweier eine rund 5.000 Quadratmeter große Produktionshalle, die im Frühjahr 2021 fertig sein soll.
kat