Gosheim. Wie die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG Ende August berichtete, waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 deutlich zu spüren. Der Auftragseingang sank bis 30. Juni gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 45,5 Prozent auf 119,4 Millionen Euro, der Auftragsbestand belief sich konzernweit auf 57,8 Millionen Euro nach 99,3 Millionen Euro zum Jahresende 2019. Der Konzernumsatz ging um 30,6 Prozent auf 161 Millionen Euro zurück. Neben dem Neumaschinen- war auch das Service- und Ersatzteilgeschäft deutlich beeinträchtigt.
Aufgrund des Konzepts des „atmenden Unternehmens“ kann Hermle weitreichende Kapazitätsanpassungen umsetzen und auf Auslastungsschwankungen bis zu einem gewissen Grad sehr flexibel reagieren. Daher war die Ertragslage zwar ebenfalls deutlich belastet, blieb aber weiterhin solide. Das Betriebsergebnis hat sich im Konzern auf 29,8 Millionen Euro (Vorjahr 50,7 Millionen Euro) belaufen, die Bruttoumsatzmarge auf 18,6 Prozent (Vorjahr 21,8 Prozent). Auch die Vermögens- und Finanzlage gestaltete sich mit liquiden Mitteln in Höhe von 130,5 Millionen Euro (Jahresende 2019: 107,5 Millionen Euro) und einer Eigenkapitalquote von 75,8 Prozent (Vorjahresende: 72,3 Prozent) solide. Zwei strategisch wichtige Projekte – ein weiteres Produktionsgebäude am zweiten Fertigungsstandort Zimmern sowie ein Technologie- und Schulungszentrum/Ersatzteillager am US-Standort in Franklin/Wisconsin – wurden weiterverfolgt, andere Investitionsmaßnahmen großteils gestoppt.
Hermle beschäftigte zum 30. Juni konzernweit 1.304 Mitarbeiter (Vorjahresende 2019: 1.3019). Freiwerdende Stellen wurden nicht neu besetzt und Gleitzeitkonten weitgehend abgebaut. Seit Beginn des dritten Quartals, so Hermle, scheint sich die Normalisierung des Service- und Ersatzteilgeschäftes zu verfestigen, auch der Tiefpunkt der Nachfrage nach Neumaschinen könnte in manchen Bereichen erreicht sein. Für das Gesamtjahr 2020 geht das Unternehmen allerdings weiterhin davon aus, dass der Konzernumsatz um rund 50 Prozent und das Betriebsergebnis hierzu überproportional abnehmen werden. Im vergangenen Jahr hatte Hermle einen Umsatz von 463 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis von 114,2 Millionen Euro erreicht.
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