
Gutach im Breisgau. Gleich mehrere Anlässe zum Feiern hat die auf drei Säulen ruhende Unternehmensgruppe Architektur3 mit Sitz in Gutach im Breisgau: 2023 vollendete die Carré Planungsgesellschaft (Säule 2) von Firmenchef Klaus Wehrle das Vierteljahrhundert, und er selbst feierte im November seinen 60. Geburtstag. In 2024 wird zudem die 1989 gegründete Werkgruppe 1 (Säule 1) 35 Jahre und das „RegioWerk“ (Säule 3), in dem Wohnbauprojekte projektiert und realisiert werden, 15 Jahre alt.
Dass der gebürtige Breisgauer nach seinem Studium in Karlsruhe 1989 ein Architekturbüro gründen und der Baustoff Holz ein zentrales Element seiner Arbeit werden würde, lag gewissermaßen in den Genen. „Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie mit vielen Schreinern, Förstern und Zimmerleuten“, erzählt Wehrle. Bereits mit dem Erstlingswerk der Carré, einer weitgehend energieautarken Fabrik für die Turbinen der Wasserkraft Volk AG, hatte er im Jahr 2000 den Maßstab gesetzt. Er nutzte fast ausschließlich Holz als Baumaterial, verwendete die Abwärme aus der Produktion für den Energiekreislauf rund um Heizung und Kühlung, begrünte die Fabrikdächer und montierte Solar-Module darauf. Das innovative, mehrfach ausgezeichnete Konzept des Projekts „Zukunftsfabrik“ präge seine Arbeit bis heute, betont Wehrle.
Sein über die Jahre geschaffenes Firmenkonstrukt ermöglicht dem Unternehmer, Projekte kostengünstig und ganzheitlich über alle Leistungsphasen anzubieten – von der Kostenplanung bis hin zur Projekt-realisierung. Dies bietet die Architektur3-Gruppe den überwiegend in Südbaden ansässigen Bauherren sowohl im Bereich Industrie- und Gewerbebau (Carré) als auch im mehrgeschossigen Wohnungsbau (RegioWerk). „Wir sind über die Jahre stetig gewachsen“, blickt Wehrle zurück. Heute beschäftigt der Architekt und Projektentwickler 30 Mitarbeiter. Zwar habe sich die Gesamtkonjunktur seit 2021 mit einer leichten Eintrübung auch in den Zahlen seiner Firmengruppe abgebildet. Dennoch seien die Auftragsbücher voll. Projekte, die andernorts wegen der Baukrise auf Eis gelegt werden müssen, kennt er nicht. Vor allem die mittelständische Wirtschaft in seiner Region bereite sich mit einigen Bauprojekten auf die kommenden Jahre vor, so Wehrle: „Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft.“ Eine Zukunft, an der der Hobbymusiker, wie er betont, noch möglichst lange beteiligt sein möchte – trotz erster Überlegungen über eine Firmennachfolge.
Rückenwind erhält das Team stets, wenn seine Projekte ausgezeichnet werden. Einen besonders hohen Stellenwert hat in diesem Zusammenhang die Realisierung des „Sonnenareals“ in Gutach-Bleibach. Für die von der Carré Planungsgesellschaft konzipierte Sanierung eines aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gasthofs, kombiniert mit ergänzendem Neubau, erhielt das Elztäler Unternehmen 2023 in der Kategorie „best of best“ den international bedeutsamen Iconic-Award, der jährlich vom Rat für Formgebung vergeben wird.
bb
Bild: Carré-Chef Klaus Wehrle (2.v.r.) mit seinem Team bei der Verleihung der Iconic-Awards. Im Hintergund der ausgezeichnete Umbau.