
Das Gebäude in der Jechtinger Straße 1 in Freiburg-Haid ist ein Unikat. Werkstatt für Menschen mit Behinderung? Druckerei? Beides. „Diese Konstellation gibt es in dieser Form sonst noch nicht“, stellt Markus Guggenmoser, Leiter der Caritas-Werkstätte auf der Haid, fest (im Bild). Der Caritasverband Freiburg-Stadt hat hier 2019 eine Werkstätte gebaut und die Emmendinger Offset-Druckerei Kesselring ist mit eingezogen. Nun arbeiten aktuell 20 Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung im Schichtdienst auf einer ins normale Betriebsgeschehen integrierten gemeinsamen Inklusionsfläche bei Kesselring. Im Tandem – der eine einhändig, der andere mit zwei Händen – verarbeiten und verpacken sie zum Beispiel Bedienungsanleitungen weiter, die zuvor von den Kesselring-Kollegen gedruckt wurden. Zwei Arbeitgeber, ein Team. „Die Maschinen sind so umgebaut worden, dass sie von Menschen mit Behinderung bedient werden können und trotzdem auf die gleiche Leistung kommen“, erklärt Guggenmoser.
„Die größte Umstellung für uns war der Umzug nach Freiburg“, scherzt Thomas Reibel, Chef der Kesselring GmbH. Die enge Zusammenarbeit mit der Caritas besteht seit Jahrzehnten, man kennt sich. Für Reibel hat der Umzug vor allem zwei Vorteile: Zum einen spare es Wege. Druckerzeugnisse müssen nicht mehr für die weitere Verarbeitung in eine Caritas-Werkstatt transportiert werden. Jetzt bleibt alles unter einem Dach. Und: „Unser Ziel ist seit Jahren, durch die Zusammenarbeit mit der Caritas so viele Menschen mit Behinderung wie möglich für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen“, erklärt Reibel. „Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist so angespannt, dass wir diese Menschen gerne bei uns in den Arbeitsprozess einbinden – um sie als Mitarbeiter zu gewinnen.“ Zwei seiner 14 Beschäftigten kommen bereits aus dem Caritas-Pool.
uh