Stuttgart. Mit Hilfe digital unterstützter und automatisierter Produktionsprozesse und -systeme aus dem Industrie-4.0-Spektrum sollen signifikante Potenziale für den Klima- und Umweltschutz erschlossen werden. Dies ist Ziel des Innovationswettbewerbs für klimaneutrale Produktion mittels Industrie-4.0-Lösungen, den das baden-württembergische Wirtschaftsministerium im April 2022 ausgerufen hatte. „Für kleine und mittlere Unternehmen stellt die digitale Transformation eine große Herausforderung dar. Dabei ermöglicht gerade die Umsetzung von Maßnahmen der digitalen Transformation eine spürbare Steigerung der Ressourceneffizienz in verarbeitenden Unternehmen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Ende Dezember bei der Bekanntgabe der geförderten Unternehmen in Stuttgart. „Deshalb unternehmen wir sehr viel, damit dieser digitale Transformationsprozess auch für unseren Mittelstand eine Erfolgsgeschichte wird.“
Innerhalb der Antragsfrist wurden zehn Projektanträge eingereicht, die alle für eine Förderung ausgewählt und nun auch vollständig bewilligt wurden. Die Vorhaben erhalten in Summe Fördermittel in Höhe von knapp 3,3 Millionen Euro.
Vielfältige Ideen in der Region
Unter den Prämierten finden sich sechs Unternehmen aus der Region: Die Mesa Parts GmbH aus Lenzkirch will gemeinsam mit weiteren Partnern einen CO2-Rechner für die Zerspanung entwickeln. Mit der Fördersumme von knapp einer halben Million Euro soll ein modellbasiertes Simulationstool programmiert werden, das Einsparmöglichkeiten des Treibhausgases ermittelt. Die Optovis Tech UG aus Offenburg befasst sich mit einer ausschussreduzierten Produktion von Biopolarplatten, die eine wesentliche Komponente von Brennstoffzellenstapeln sind (399.366 Euro). Das Forschungsinstitut Fraunhofer IAO aus Villingen-Schwenningen erhält 495.495 Euro, um das Potenzial moderner Federtechnologie zu erforschen. Damit kann gespeicherte mechanische Energie bei Bedarf in elektrische Energie umgewandelt werden. 400.735 Euro gehen an die „CS instruments GmbH“ aus Tannheim, um eine smarte Onlineüberwachung der Reinheit von Druckluft zu entwickeln. Die 4MI GmbH aus Malsburg-Marzell hat sich eine Industrie-4.0-fähige Strömungsschleifmaschine zum Ziel gesetzt. Und die VHW Metallpresswerk GmbH aus Spaichingen will das Schnellschmiedepressen, ein Verfahren der Umformtechnik, digitalisieren, um den Energie- und Werkstoffeinsatz zu reduzieren und die Fertigung effizienter zu gestalten.
Die im Rahmen der geförderten Projekte entwickelten Lösungen sollen auch anderen Unternehmen als Blaupause auf dem Weg zur klimaneutralen Fertigung dienen.
Text: db
Bild: Adobe Stock / Thomas Reimer